ZUSAMMENFASSUNG
Obwohl durch ischämische Hirninfarkte verursachte Schlaganfälle seit 1990 abgenommen
haben, stehen sie immer noch an 2. Stelle der Todesursachen weltweit und an 3. Stelle
in Deutschland. Etwa 10–15 % der Schlaganfälle werden durch Verengungen der extrakraniellen
hirnversorgenden Arterien, vornehmlich im Bereich der a. carotis, verursacht. Die
Diagnose einer Karotisstenose erfolgt durch die Duplex-Sonografie. Sie weist eine
sehr hohe Präzision auf und ist der Goldstandard hinsichtlich der Stenosequantifizierung.
Patienten mit nachgewiesener Karotisstenose von über 50 % gelten als Hoch-Risiko-Patienten.
Sie bedürfen einer konsequenten präventiven Beratung zur Verbesserung des Lebensstils
und Reduktion eines deutlichen Übergewichts, zudem ist die Einleitung und ggf. Eskalierung
einer optimalen medikamentösen Therapie (OMT) essenziell. Die operative Behandlung
von symptomatischen Patienten mit hochgradigen Karotisstenosen zur Verhinderung eines
Schlaganfalls ist akzeptiert und gilt als Goldstandard. Neuere, anglo-amerikanische
Studien haben gezeigt, dass das Stenting von Karotisstenosen in ausgewiesenen Zentren
eine ebenbürtige Methode ist. Entscheidender als die Behandlungsmethode scheint die
jeweilige Expertise des Behandlers zu sein.