ZUSAMMENFASSUNG
Die arteriosklerotische Nierenarterienstenose, die häufigste Form der Nierenarterienstenose
(NAST), kann eine präexistente arterielle Hypertonie bis hin zu rezidivierenden Lungenödemen
überwiegend bei globaler Ischämie verschlechtern, ist jedoch im Gegensatz zur fibromuskulären
Dysplasie (FMD) des jüngeren Patienten seltener Ursache einer reinen sekundären Hypertonieform.
Sie ist eine zur Progression neigende Erkrankung, charakteristisch für den renovaskulären
Hochdruck sind erhöhte diastolische Werte und eine Neigung zur Hypokaliämie. Die arterielle
Hypertonie, aber auch die Aktivierung des Renin-Angiotension-Aldosteron-Systems kann
zu Endorganschäden wie linksventrikuläre Hypertrophie mit konsekutiver diastolischer
und systolischer Herzinsuffizienz führen. Die farbkodierte Duplexsonografie ist die
diagnostische Methode der Wahl, sie ermöglicht keine exakte Stenosegraduierung, aber
eine Differenzierung zwischen hämodynamisch relevanten und nicht relevanten Stenosen.
Die Magnetresonanzangiografie und Computertomografie-Angiografie in Dünnschichttechnik
erlauben eine gute Darstellung der Morphologie, während die selektive arterielle Angiografie
unverändert als diagnostischer Goldstandard gilt. Bei arteriosklerotischen NAST ist
eine konsequente medikamentöse Sekundärprophylaxe mit Senkung des LDL-Spiegels, Nikotinkarenz
und HbA1c-Einstellung im Zielbereich notwendig. Die neuesten Europäischen Leitlinien empfehlen
eine Revaskularisation der arteriosklerotischen NAST nur bei kompliziertem Verlauf,
während die Indikation zur Revaskularisation bei FMD liberaler gesehen wird. Revaskularisiernde
Therapie der Wahl arteriosklerotischer NAST ist die perkutane transluminale renale
Angioplastie mit Einsetzen eines Stents.