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DOI: 10.1055/a-0903-5269
Stotternde Kinder und Jugendliche in der kinder- und jugendärztlichen Praxis


Die Redeflussstörung Stottern betrifft ungefähr 5% aller Kinder, von denen ca. 20% ein persistierendes Stottern entwickeln. Im vorliegenden Beitrag werden relevante theoretische Hintergrundinformationen und praktische Hilfen aufgezeigt, um eine gezielte und effiziente Versorgung stotternder PatientInnen in der kinder- und jugendärztlichen Praxis zu gewährleisten. Dabei werden anhand von Fallbeispielen typische Entscheidungswege skizziert.
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Stottern ist kein normaler Abschnitt in der kindlichen Sprachentwicklung.
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Beim Stottern unterscheidet man Kern- und Begleitsymptome. Begleitsymptome entstehen in dem Versuch, das Stotterereignis zu überwinden oder zu vermeiden.
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Bei 60 – 80% der stotternden Kinder tritt eine vollständige Remission des Stotterns ein.
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Stottern ist genetisch veranlagt. Eltern tragen keine Schuld am Entstehen des Stotterns.
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Die Remissionswahrscheinlichkeit ist besonders im ersten Jahr nach Beginn hoch und kann durch eine frühzeitige Beratung der Eltern und ggf. Intervention unterstützt werden.
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Eltern, die unsicher und besorgt mit dem Stottern ihres Kindes umgehen, können negative Reaktionen des Kindes verstärken und so letztlich aufrechterhaltend auf Stottern wirken.
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Um zu entscheiden, ob es sich um ein behandlungsbedürftiges Stottern handelt, müssen relevante Faktoren herangezogen werden.
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Stottern ist im Rahmen einer qualifizierten Therapie heute gut behandelbar.
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In der Phase der Adoleszenz muss erfahrungsgemäß sehr sorgsam mit Themen wie Scham, Schuld, Angst, Selbstwert in der Therapie umgegangen werden.
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Stottertherapie sollte von spezialisierten TherapeutInnen durchgeführt werden.
Schlüsselwörter
Stottern im Kindes- und Jugendalter - Diagnostik - Prädiktoren - Therapieindikation - TherapiePublication History
Article published online:
01 September 2020
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Georg Thieme Verlag KG
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