Sprache · Stimme · Gehör 2020; 44(01): 7-8
DOI: 10.1055/a-0940-8251
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Positive Mannigfaltigkeit der Intelligenz

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Publication Date:
10 March 2020 (online)

Immer wieder schickt sich die Intelligenzforschung an, die Natur individueller Differenzen der menschlichen Intelligenz verstehen zu wollen. Kovacs und Conway bieten nun eine neue Sichtweise auf den Generalfaktor der Intelligenz („general intelligence“), vereinfacht „g“ genannt [1]. „g“ basiert auf der statistischen Beobachtung, dass an jeder Intelligenztestleistung stets ein allgemeiner Intelligenzfaktor mitwirkt. Kovacs und Conway sehen die Unterschiedlichkeit individueller Intelligenzleistungen aber nicht in einem individuell unterschiedlich großen „g“. Demgemäß haben sie bereits 2016 eine neue Sichtweise auf „g“ konzipiert: die Process-Overlap Theory (POT [2]). Sie gilt als ein alternativer Baustein in der Betrachtung von Intelligenz und Ergebnissen aus Intelligenztests. Von den e. g. Autoren erschien hierzu kürzlich eine weitere Publikation [3], sodass die POT derzeit die historisch jüngste Intelligenztheorie ist.

Fazit

Die POT betont die Bedeutung exekutiver Prozesse, gestützt durch domänenspezifische Prozesse, denn diese lassen sich – im Gegensatz zu „g“ – zerebral lokalisieren.
Nach der POT ist der IQ keine Spiegelung einer zu Grunde liegenden allgemeinen kognitiven „Substanz“ namens „g“.
Mehrere domänenübergreifende Exekutivfunktionen bieten eine neue Sichtweise auf „g“.