Zusammenfassung
Hintergrund Olekranonfrakturen sind häufige Verletzungen bei Patienten aller Altersgruppen. Für die Beurteilung des postoperativen Ergebnisses werden in der Literatur verschiedene, teils komplexe Scoring-Systeme beschrieben wie DASH-Score, MEPS und Morrey-Score. Ziel der vorliegenden Arbeit ist ein Vergleich der subjektiven Ellenbogenfunktion (SEF) mit gängigen Scoring-Systemen unter der Hypothese einer hohen Korrelation und der praktikablen klinischen Anwendung der SEF.
Patienten und Methoden Klinische Daten von 40 Patienten nach operativer Versorgung von Olekranonfrakturen wurden erhoben und retrospektiv ausgewertet. Die Patienten wurden zwischen 2010 und 2017 mittels Plattenosteosynthese oder Zuggurtungsosteosynthese operativ therapiert. In der klinischen und funktionellen Nachuntersuchung wurden der Mayo-, DASH-, Morrey-Score sowie die subjektive Ellenbogenfunktion erfasst und die Pearson-Korrelation für alle möglichen Kombinationen der Scores berechnet.
Ergebnisse Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum lag bei 70,5 ± 45,6 Monaten. Der Median des DASH-Scores lag bei 9,9 (4,1 – 20,4) und bei 100 (85 – 100) für den MEPS. Der Median des Morrey-Scores betrug 98 (92 – 100). Der Median der subjektiven Ellenbogenfunktion betrug 90% (80 – 95%). Die Pearson-Korrelation zwischen dem DASH und der SEF lag bei −0,85 und zwischen dem MEPS und der SEF bei 0,80.
Schlussfolgerung Die SEF zeigt eine hohe Korrelation mit den beiden am meisten verwendeten Scoring-Systemen. In der klinischen Praxis ist die Anwendung und Dokumentation der SEF daher als ein wertvoller Parameter in der Qualitäts- und Verlaufskontrolle nach operativ versorgter Olekranonfraktur anzusehen.
Schlüsselwörter
Olekranonfraktur - Scoring-Systeme - DASH-Score - subjektive Ellenbogenfunktion - Mayo Elbow Score