Zusammenfassung
Mütterliches Übergewicht und Adipositas sind pränatale Risikofaktoren für geburtshilfliche Komplikationen, Frühgeburt, neonatale Morbidität sowie kognitive und verhaltensauffällige Entwicklungsstörungen bei Kindern. Die kindliche Morbidität und Mortalität sowie Störungen der Kindesentwicklung sind signifikant mit maternaler Adipositas assoziiert. Besonders im entwicklungsneurologischen und -psychiatrischen Bereich wird zunehmend klar, dass es bei Kindern von Müttern mit erhöhtem Body-Mass-Index eine hohe Korrelation zu kindlichen kognitiven Einschränkungen, Aufmerksamkeitsstörungen und Erkrankungen aus dem autistischen Spektrum gibt. Die ELGAN-(Extremely Low Gestational Age Newborn-)Studie ist eine seit 2000 von den National Institutes of Health (NIH) geförderte multizentrische Studie, deren Ziel es ist, Prädiktoren für neonatale Hirnschäden und neurologisch-kognitive Folgen bei Frühgeborenen zu erforschen. Schwerpunkte sind der Zusammenhang zwischen mütterlichem Übergewicht und Adipositas und Schwangerschaftskomplikationen, Apgar-Werten und systemischen Inflammationsmarkern. In dieser Übersichtsarbeit verfolgen wir das Ziel, die Arbeiten in diesem Bereich zusammenzufassen und auf Basis der aktuellen Literatur kritisch zu diskutieren. Geprüft wird die Hypothese, ob mütterliches Übergewicht und Adipositas im Sinne eines chronischen Inflammationsstatus mit einer neonatalen Inflammationssituation zusammenhängen, die wiederum mit einer ungünstigen Entwicklungsprognose assoziiert ist.
Schlüsselwörter
Frühgeburt - Adipositas - Schwangerschaft