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DOI: 10.1055/a-0963-0953
Luftrettung in Deutschland – Stand und Perspektiven
Im Laufe der Zeit hat sich das Einsatzspektrum der Luftrettung dem der bodengebundenen Rettungsmittel angenähert. Die Zunahme der Zentrumsmedizin hat darüber hinaus zu einem vermehrten Bedarf an Sekundärverlegungen und zur Einrichtung von Dual-Use-Hubschraubern und Intensivtransporthubschraubern geführt. Dieser Artikel soll die aktuellen Gegebenheiten, Perspektiven und Probleme im Bereich der Luftrettung zusammenfassen.
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Die Luftrettung in Deutschland ist im Laufe der Jahrzehnte ein fester Bestandteil des etablierten Rettungsdienstes geworden.
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Im Wandel der Zeit hat sich das Einsatzspektrum dem des bodengebundenen Rettungsdienstes angenähert, auch wenn nach wie vor ein größerer Anteil an traumatologischen Fällen behandelt wird.
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Die Zunahme der Zentrumsmedizin hat zu einem vermehrten Bedarf an Sekundärverlegungen und zur Einrichtung von Dual-Use-Hubschraubern und Intensivtransporthubschraubern geführt.
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Neue gesetzliche Regelungen haben Einfluss auf die tägliche Arbeit und stellen eine organisatorische Herausforderung dar.
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Die Erweiterung der Dienstzeiten auf bis zu 24 Stunden Betrieb schreitet voran, eine abschließende Aussage über das Nutzen-Risiko-Profil dieser Entwickelung kann jedoch noch nicht getroffen werden.
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Optimierungspotenzial besteht in der frühzeitigen, auch parallelen Anforderung von boden- und luftgebundenen Rettungsmitteln, da hiervon eine deutliche Verkürzung der präklinischen Rettungszeit zu erwarten ist.
Schlüsselwörter
Flugrettung - Rettungshubschrauber - Polytrauma - Schädel-Hirn-Trauma - Notarzt - RettungsmedizinPublikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
03. September 2020
© 2020. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York
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