Der Klinikarzt 2019; 48(07): 295-300
DOI: 10.1055/a-0969-1642
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Extraintestinale Manifestationen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Muskuloskelettale, Haut- und Augenbeteiligungen
Lauren Doßow
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R.
,
Ulrike von Arnim
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R.
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13 August 2019 (online)

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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) umfassen die Colitis ulcerosa (CU) und den Morbus Crohn (MC) und stellen primär eine gastroenterologische Domäne dar. Neben gastrointestinalen Beschwerden erfahren allerdings bis zu 50 % der Patienten mit einer CED mindestens ein extraintestinales Symptom, was als extraintestinale Manifestation (EIM) bezeichnet wird.

Fast jedes Organsystem kann von einer extraintestinalen Manifestation betroffen sein. Die häufigsten extraintestinalen Manifestationen sind muskuloskelettal, gefolgt von Haut- und Augenbeteiligungen. Extraintestinale Manifestationen treten häufiger bei Morbus Crohn als bei Colitis ulcerosa auf. Die Symptome der extraintestinalen Manifestation können zu einer relevanten Einschränkung der Lebensqualität führen. Teilweise besteht eine Assoziation zur Krankheitsaktivität.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind als Systemerkrankung zu betrachten. Daher profitieren die Patienten von einem interdisziplinären Diagnose- und Therapiekonzept. Bei extraintestinaler Beschwerdeanamnese bzw. Untersuchungsbefunden muss die extraintestinale Manifestation einer CED in Betracht gezogen werden und eine fachspezifische Mitbehandlung ist zu initiieren.

Ein Konsens über die Definition von extraintestinaler Manifestation und die Zuordnung von Krankheiten und Symptomen als extraintestinale Manifestation besteht noch nicht. Wünschenswert wären weitere Bestrebungen für eine exakte Definition.