Zusammenfassung
Hintergrund Veränderungen der Körper- und Hauttemperatur sind Symptom vieler pathologischer Veränderungen
des Körpers. Obwohl der künstliche Gelenkersatz von Hüft- und Kniegelenk in den letzten
Dekaden große Erfolge feiern konnte, ist die periprothetische Infektion ein zunehmendes
Problem und Revisionsgrund Nummer 1. Während viele Arbeiten laborchemische Veränderungen
untersuchten, ist die Temperaturdiagnostik bisher nicht in die Routine eingegangen.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob in der Literatur für die infratrothermografische
Untersuchung von Knie- und Hüftgelenkendoprothetik Referenzbereiche existieren, sich
Richtwerte für die Methodik ableiten lassen und ob diese Technik einen peri- und postoperativen
Nutzen zeigt.
Material und Methoden Mittels einer systematischen Onlinerecherche und basierend auf den Cochrane-, PICOT-
und PRISMA-Richtlinien, erfasst dieses systematische Review 254 Publikationen, von
denen 5 mit 251 Patienten in die Auswertung eingegangen sind. Erfasst wurden alle
Publikationen der Thematik einer thermografischen Untersuchung bei endoprothetischen
Primäroperationen an Hüfte und Knie.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Die Infrarotthermografie zeigt sich als nützliches Verfahren in der perioperativen
Begleitung von Patienten nach endoprothetischem Ersatz von Knie- und Hüftgelenk. Die
Technik ist mobil, einfach in der Anwendung und nicht invasiv. Bereits aus den wenigen
zur Verfügung stehenden Arbeiten lassen sich Werte ableiten, welche für die eigenständige
thermografische Nachsorge einer endoprothetisch tätigen Klinik oder Praxis eine Orientierung
bieten.
Schlüsselwörter
Thermografie - Infrarotthermografie - Endoprothetik - Infektion - systematisches Review