Laryngorhinootologie 2019; 98(09): 617-624
DOI: 10.1055/a-0970-9205
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss der Alltagsrelevanz von APHABu-Fragen auf deren Beantwortung

The influence of the daily-life relevance of APHAB-questions on answering the APHAB-questions itself
Stephanie Storz
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkund, Lübeck
,
Barbara Wollenberg
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkund, Lübeck
,
Rainer Schönweiler
2   Phoniatrie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
,
Jan Löhler
3   Praxis HNO, Bad Bramstedt
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

29 March 2019

06 July 2019

Publication Date:
24 July 2019 (online)

Zusammenfassung

Einleitung Der APHAB-Fragebogen ist eine Möglichkeit, das subjektive Hörvermögen in verschiedenen Situationen zu ermitteln. Eine Voruntersuchung zeigte, dass die APHAB-Fragen eine unterschiedliche Relevanz im Alltag der Befragten haben. Mit dieser Studie sollte ermittelt werden, ob die Alltagsrelevanz der einzelnen APHAB-Fragen auch einen Einfluss auf die Bewertung der Fragen hat.

Methoden Von Juni 2017 bis November 2017 wurde bei 517 schwerhörenden Probanden aus 11 verschiedenen HNO-Praxen in Schleswig-Holstein im Rahmen der Befragung mittels des APHAB-Fragebogens parallel die Alltagsrelevanz der einzelnen Fragen für die Befragten auf einer weiteren, vierstufigen Antwortskala (häufig – manchmal – selten – nie) ermittelt. Die Antworten wurden in einer Kreuztabelle den APHAB-Fragen zugeordnet und mittels Kreuztabellen/χ2-Test und Cramérs V als Zusammenhangsmaß ausgewertet.

Ergebnisse Der Mittelwert des Probandenalters lag bei 67,4 Jahren (± 14,0 Jahre); 45,3 % der Teilnehmer waren weiblichen, 54,7 % männlichen Geschlechts. Vier Fragen der EC-Subskala, drei der BN-Skala und zwei der RV-Skala wiesen einen mittleren Zusammenhang zwischen der Alltagsrelevanz und der APHAB-Bewertung auf, hinsichtlich eines schwachen Zusammenhangs ist es genau umgekehrt. Eine besondere Häufung hinsichtlich der mit einem schwachen Zusammenhang bewerteten findet sich bei allen invers formulierten APHAB-Fragen (p < 0,001).

Diskussion Es ließ sich nachweisen, dass ein Zusammenhang zwischen der Alltagsrelevanz der APHAB-Frage und ihrer Beantwortung besteht, allerdings unterschiedlich ausgeprägt für die einzelnen Fragen. Insgesamt ist dieser Zusammenhang bei der einen Hälfte der APHAB-Fragen in einem schwachen, bei der anderen Hälfte in einem mittleren Ausmaß vorhanden (Cramérs V). Die Gründe hierfür sind unklar und bedürfen einer weiteren Untersuchung.

Abstract

Objective The APHAB questionnaire measures the subjective hearing impairment in different daily-life situations. Recently, a survey investigated the daily life relevance of APHAB-questions. This study should evaluate the influence of the daily-life relevance of each APHAB question on the answers of the APHAB questions itself.

Methods Between July 2016 and November 2017, the amount of 517 hearing impaired out-clinic patients from 11 different ENT-offices in the state of Schleswig-Holstein, Germany, have been investigated by using the APHAB. Additionally, every APHAB question ought to be evaluated with respect to its daily life relevance using a four-step scale (often – sometimes – rarely – never) as well. The answers have been listed in a cross-table and statistically analyzed using the χ2-test and Cramérs V.

Results The average age of all subjects was 67.4 years (± 14.0 years); the gender of 45.3 % of all participants was female and 54.7 % was male. Using the χ2-test and Cramérs V, 4 questions of the EC-, 3 of the BN-, and 2 of the RV-subscale had a middle-grade level of coherence. Regarding a weak level of coherence, the results were exactly the opposite. However, most of the inverted APHAB-questions demonstrated such a weak coherence using Cramérs V (p < 0.001).

Conclusions Indeed, a correlation between daily-life relevance and ranking of APHAB-questions could be demonstrated. This coherence is in a half of the APHAB-questions weak and in a half middle-grade. The reasons are unclear and need further investigation.