Velez J, Lange MK, Zieger P et al. Long-term use of yeast fermentation products
in comparison to halofuginone for the control of cryptosporidiosis in neonatal
calves. Vet Parasitol 2019; 269: 57–64
Kryptosporidien sind weltweit vorkommende pathogene Protozoen von
Wirbeltieren. Cryptosporidium parvum zählt zu den wichtigsten
Durchfallerregern beim neonatalen Kalb. Nach oraler Aufnahme kommt es häufig
zu einer starken Vermehrung im Mikrovillisaum des Darmepithels gefolgt von
Malabsorption mit akuter wässriger Diarrhö, Schwäche und Abmagerung bei z.
T. stark gestörtem Allgemeinbefinden. Der hochgradigen fäkalen Ausscheidung
von Oozysten folgt eine monatelange Persistenz dieser infektiösen Stadien.
Die Infektion ist nach mehreren Tagen selbstlimitierend.
Zur Behandlung stehen 2 Wirkstoffe mit antikryptosporidialer Wirkung zur
Verfügung, Halofuginon und Paromomycin, wobei nur Halofuginon eine Zulassung
zur Kryptosporidiosetherapie hat. Neben einer engen therapeutischen Breite
bewirkt Halofuginon bei akuter Erkrankung keine Verbesserung des klinischen
Zustands. Aktuellen Studien zufolge reduzierte die 4-wöchige Verfütterung
von Fermentationsprodukten der Hefe Saccharomyces cerevisiae an neugeborene,
kryptosporidiuminfizierte Kälber die Schädigung der Dünndarmzotten im
Vergleich zu Kontrolltieren. Dies deutet auf eine prophylaktische
Wirksamkeit gegenüber der Infektion hin. Ziel der Studie war, die Wirkung
von GVO-freien Saccharomyces cerevisiae-Fermentationsprodukten mit der einer
Halofuginon-Behandlung gegen eine Cryptosporidium parvum-Infektion bei
Kälbern in einem Milchviehbetrieb zu vergleichen.