Zusammenfassung
Hintergrund Kniegelenksnahe Femur- oder Tibiafrakturen stellen beim geriatrischen Patienten oft
ein großes Problem dar. Vor allem bei komplexen Frakturen und gleichzeitig vorliegender
ausgeprägter Osteoporose werden nach Osteosynthese oft schlechte Ergebnisse erzielt,
sodass in bestimmten Situationen zunehmend die endoprothetische Versorgung propagiert
wird.
Patienten, Material und Methoden Bei 16 Patienten mit kniegelenksnaher Femur- oder Tibiafraktur wurde entweder die
osteosynthetische (n = 8) oder endoprothetische (n = 8) Versorgung durchgeführt. Die
Fälle wurden retrospektiv sowohl nach klinischen als auch nach gesundheitsökonomischen
Kriterien analysiert.
Ergebnisse Bei dem untersuchten geriatrischen Patientengut war die endoprothetische Versorgung
in klinischer Hinsicht bei rascherer Mobilisationsfähigkeit und größerem Bewegungsumfang
der osteosynthetischen Versorgung signifikant überlegen, ohne dabei in der Kostenwirksamkeit
nachteilig zu sein.
Schlussfolgerung Bei komplexen kniegelenksnahen Frakturen und bestimmten Begleitpathologien ist beim
geriatrischen Patienten die Frakturendoprothetik in klinischer und gesundheitsökonomischer
Sicht eine sinnvolle und kostenverträgliche Therapiealternative zur Osteosynthese.
Schlüsselwörter osteoporotische Fraktur - Alterstraumatologie - Osteosynthese - Endoprothetik - Kostenwirksamkeit