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DOI: 10.1055/a-0982-3465
Das Lemierre-Syndrom als seltene Komplikation der akuten Tonsillopharyngitis
Publication History
Publication Date:
01 August 2019 (online)
Einführung
Die septische Thrombophlebitis der Jugularvene als Komplikation einer oropharyngealen Infektion wird als Lemierre-Syndrom bezeichnet und meist von septischen Embolien der Lungenstrombahn begleitet. In der Ära vor der breiten Verfügbarkeit von Antibiotika wurde es als gravierendes Krankheitsbild gefürchtet. Heutzutage wird das nach dem französischen Bakteriologen André Lemierre benannte Krankheitsbild mit einer Inzidenz von 1/1000 000 nur noch selten beobachtet. Es betrifft vor allem junge Menschen im Rahmen einer abszedierenden Angina tonsillaris. In den meisten Fällen kann dabei das anaerobe Fusobacterium necrophorum, ein kommensaler Keim der Mundflora, in der Blutbahn nachgewiesen werden. Die Therapie besteht aus hochdosierter Antibiotikagabe und gegebenenfalls chirurgischer Sanierung des Primärherdes.