kleintier konkret 2019; 22(05): 24-30
DOI: 10.1055/a-0992-5294
Orthopädie
Hund.Katze
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Achtung, instabil! – Geschlossene Reposition einer Ellbogenluxation

Manuel Schmidli
,
Bianca Hettlich
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. Oktober 2019 (online)

Die Technik der geschlossenen Reposition des Ellbogengelenks ist von der Position des Processus anconaeus abhängig. Doch vor der Reposition sollten verschiedene diagnostische Punkte durchlaufen werden.

Take home
  • Die traumatische Luxation im Ellbogengelenk ist eine seltene Luxation bei Hund und Katze. Sie erfolgt häufiger nach lateral als nach medial.

  • Aufgrund der hohen einwirkenden Kräfte und der Thoraxnähe ist mit weiteren gravierenden Verletzungen zu rechnen. Diese sind vor der orthopädischen Diagnostik auszuschließen und bei Bedarf zu stabilisieren.

  • Eine geschlossene Reposition der Ellbogenluxation darf nur erfolgen, wenn eine Fraktur ausgeschlossen wurde.

  • Die Repositionstechnik hängt von der Richtung der Ellbogenluxation nach lateral oder seltener nach medial ab.

  • Die Manipulation erfolgt unter Vollnarkose, um eine adäquate Analgesie und ausreichende Muskelrelaxation gewährleisten zu können.

  • Der Erfolg sollte radiologisch dokumentiert und durch eine anschließende Stabilitätsprüfung getestet werden. Eine 1-wöchige Immobilisation mithilfe eines Stützverbands, 4- bis 5-wöchiger Leinenzwang und Physiotherapie sind nach dem Eingriff empfehlenswert.