Aktuelle Kardiologie 2019; 8(05): 369-375
DOI: 10.1055/a-0996-8003
Kurzübersicht
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik der sekundären Hypertonie: An was ist bei wem zu denken?

Diagnostics in Secondary Hypertension: What is to Consider?
Oliver Vonend
1   Nierenzentrum Wiesbaden, DKD HELIOS Klinik Wiesbaden
2   Klinik für Nephrologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Publication Date:
15 October 2019 (online)

Zusammenfassung

Die Prävalenz der arteriellen Hypertonie mit ihren kardiovaskulären Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, chronischer Nierenkrankheit und peripherer Gefäßerkrankung nimmt in unserer immer älter werdenden Gesellschaft stetig zu. Weltweit sterben jährlich knapp 8 Millionen Menschen an den Folgen einer nicht adäquat kontrollierten Hypertonie. Jeder 3. Erwachsene in Deutschland leidet unter Bluthochdruck. Zum aktuellen Zeitpunkt ist weniger als die Hälfte der Hypertoniker in Deutschland kontrolliert. Zahlreiche Ursachen können dem Nichterreichen der Therapieziele zugrunde liegen. Der aktuelle Beitrag soll Hilfestellungen geben, eine mögliche sekundäre Hypertonieursache zu erkennen. Es ist nicht zielführend, bei allen Hypertonikern eine breite Palette von Screeninguntersuchungen anzufordern oder durchzuführen. Eine sinnvolle Selektion potenziell betroffener Patienten muss vorab erfolgen. Die häufigsten Formen der sekundären Hypertonie werden genannt und die zielführende Diagnostik sowie deren Therapie dargestellt.

Abstract

The prevalence of arterial hypertension with its cardiovascular diseases like myocardial infarction, stroke, chronic kidney disease and peripheral artery disease is increasing in our aging population. Despite numerous efficient and well-tolerated antihypertensive drugs more than eight million people die worldwide from the consequences of insufficiently controlled hypertension every year. One third of the german adult population suffers from high blood pressure. The fact that in only 50% of hypertonic patients the blood pressure is on a string is even more disturbing. Several factors can counteract sufficient blood pressure control. This article should help to identify patients with possible secondary hypertension. It is certainly not decisive to request a broad screening for all hypertensive patients. A certain pre-selection of potential patients is mandatory. The most common types of secondary hypertension are discussed and the diagnostic and therapeutic pathways are specified.

Was ist wichtig?
  • Nur knapp die Hälfte der Hypertoniker in Deutschland werden ausreichend eingestellt. Das Nichterreichen der Therapieziele kann zahlreiche Gründe haben. Neben Adhärenzproblemen, suboptimalen Therapien und Medikamenteninteraktionen können auch sekundäre Hypertonieformen die Ursache für ein Therapieversagen sein.

  • Zu den häufigen Formen der sekundären Hypertonie zählen die renalen Hypertonieformen, d. h. die renoparenchymatöse oder renovaskuläre Hypertonie, der primäre Hyperaldosteronismus sowie die schlafbezogenen Atemstörungen.

  • Im Jahr 2018 ist eine neue S2k-AWMF-Leitlinie für die renovaskuläre Hypertonie erschienen.