PPH 2019; 25(06): 264-265
DOI: 10.1055/a-1003-4953
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25 November 2019 (online)

Weibliche und männliche Sexualstraftäter

Eberhard Karls Universität Tübingen

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(Quelle: amovitania/stock.adobe.com)

Weibliche und männliche Sexualstraftäter unterscheiden sich in ihrem Tatvorgehen und der Wahl ihrer Opfer, lautet das Fazit einer Studie, die die Juristin Dr. Ulrike Hunger am Institut für Kriminologie (IFK) der Universität Tübingen durchführte.

So waren bei mehr als der Hälfte der Täterinnen, die wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurden, an den Straftaten Mittäter beteiligt – 95 Prozent davon waren Männer. Als Motive nannten die Frauen die sexuelle Befriedigung der Mittäter, ihre Liebesbeziehung zu diesen sowie das eigene Bedürfnis nach Nähe. Die Männer der Vergleichsgruppe hingegen verübten die Missbrauchstaten fast alle alleine und hauptsächlich zur eigenen sexuellen Befriedigung.

Auch in der Gruppe der sexuellen Gewalttäterinnen waren typischerweise bei fast allen Taten weitere Personen beteiligt. Die Täterinnen hatten selbst oftmals keinen Körperkontakt zu ihrem Opfer, sondern forderten zu sexuellen Handlungen auf oder sahen dabei zu. Sämtliche Opfer waren mit den Frauen bekannt oder verwandt – bei sexuellen Gewalttaten von Männern hingegen kannten sich Täter und Opfer in etwa einem Drittel der Fälle vor der Tat nicht.