Zusammenfassung
Einleitung Deutschland ist im internationalen Vergleich beim Einsatz der Magnetresonanztomografie
(MRT) führend. Ziel dieser Studie ist, einen alltäglichen Überweisungsablauf unseres
Gesundheitssystems zur Hüft-MRT zu untersuchen und ineffektive Gesundheitsausgaben
für das gesamte Gesundheitssystem abzuschätzen.
Material und Methoden Die Untersuchung erfolgte retrospektiv anhand 203 Hüft-MRT bei intraartikulären Hüftpathologien
konsekutiv innerhalb eines Jahres. Die Überweisungsscheine wurden u. a. auf die Indikation
hin überprüft. Bundesweite Prävalenzen von Hüft-MRT bei entsprechenden Erkrankungen
wurden mit Zahlen von 3 gesetzlichen Krankenkassen ermittelt.
Ergebnisse Bei 21% der Überweisungsscheine wurde keine Indikation genannt. Von 66% der Überweisungsscheine
war eine rechtfertigende Indikation für eine Hüft-MRT abzuleiten. Unsicherheiten bestanden
bei den Indikationen zur intraartikulären Kontrastmittelgabe. Allgemeine Häufigkeitserhebungen
bei intraartikulären Hüftpathologien sind durch fehlende präzise Diagnose- und Prozedurenschlüssel
erschwert. Je nach Zugrundelegung einer niedrigen bis hohen Schätzung ergeben sich
ineffektive Kosten von 800 000 bis 2,4 Mio. € innerhalb eines Jahres durch Hüft-MRT-Untersuchungen
bei intraartikulären Hüftpathologien.
Diskussion Um die MRT in der apparativen Diagnostik effektiv zu nutzen, sollte der Überweisungsschein
als Kommunikationsmittel zwischen Überweisern und Radiologen gewissenhaft genutzt
werden. Der Überweisungsschein liefert damit einen unterschätzten Beitrag zur Gesundheitsökonomie.
Für eine bessere Erhebung von Prävalenzen fehlen ICD-10- und Prozeduren-Schlüssel,
die die Diagnostik intraartikulärer Hüftpathologien explizit abbilden.
Schlüsselwörter
MRT - Hüfte - Gesundheitskosten - Überweisung