Notfallmedizin up2date 2021; 16(02): 223-239
DOI: 10.1055/a-1010-9145
Pädiatrische Notfälle

Analgesie und Notfallnarkose bei Kindern

Bernd Landsleitner
,
Christoph Bernhard Eich
Preview

Kinder erhalten in der Notfallsituation häufig keine effektive Schmerztherapie! Schmerzerfassung, Applikation und Medikamentendosierung sind uns eben nicht so vertraut wie bei Erwachsenen. Da jedoch Traumata mindestens ein Drittel aller Kindernotfälle ausmachen, wird eine Analgesie oft benötigt. Die prähospitale Notfallnarkose ist hingegen sehr selten und nur im „worst Case“ erforderlich. Wer hier effektiv und sicher handeln will, muss versiert und erfahren sein, die Risiken kennen und einen Plan B im Hinterkopf haben!

Kernaussagen
  • Eine prähospitale Analgesie ist bei Kindern relativ häufig notwendig, da ca. ein Drittel aller Kindernotfälle Traumata sind. Dagegen ist die Durchführung einer prähospitalen Notfallnarkose beim Kind ein seltenes Ereignis.

  • Für die Alters- und Gewichtsschätzung sowie die Medikamentendosierung sollte eine Dosierhilfe verwendet werden.

  • Schmerzen werden durch titrierende Analgetikagaben konsequent behandelt; eine absolute Dosisobergrenze gibt es dabei nicht.

  • Häufig ist die intranasale Analgesie/Analgosedierung das insgesamt schnellste und sicherste Verfahren, ggf. im Sinne eines zweizeitigen Vorgehens.

  • Der Nutzen einer prähospitalen Narkoseeinleitung und Intubation bei Kindern soll immer kritisch abgewogen werden gegenüber den Risiken. Das bedeutet häufig den Verzicht auf eine Narkose.

  • Viele Medikamente sind für bestimmte Altersgruppen oder Applikationsformen nicht zugelassen. Das ist, wie in der Kindermedizin generell, kein Grund, dem Kind indizierte, bewährte und sichere Medikamente vorzuenthalten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. Juni 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany