Abstract
Background “Orthoplastics” is a relatively new approach to lower limb reconstruction, where
an integration of both plastic and orthopedic expertise is required, together with
the availability of well-equipped facilities. Acute shortening and long-term frames
for lengthening are generally considered alternatives to length preservation and soft
tissue microsurgical reconstruction, but an integration of external fixation and reconstructive
microsurgery is gaining an increasing role with refinements of joint approaches.
Material and methods Data on sixteen patients who underwent microsurgical lower limb reconstruction and
external fixation with an orthoplastic approach, following acute or chronic tibial
injury, were retrospectively reviewed. All patients presented a post traumatic soft
tissue defect associated with a Gustilo III tibial fracture or a tibial septic pseudarthrosis.
Data on type and timing of bone and soft tissue reconstruction, outcomes, complications
and need for re-operation were extrapolated and compared to an historic group of patients
treated with an orthopedic-based approach.
Results In the orthoplastic group, soft tissues were reconstructed with an ALT flap in most
cases; a muscle-sparing VL or ALT-VL chimeric flap was necessary in cases with a very
extensive defect. In the orthopedic group, soft tissues were left to heal by second
intention or patients were lately referred to plastic surgeons. Statistical comparison
between the two groups has showed significant differences on the following data: time
for soft tissue healing, time to bone union, number of reinterventions, post-operative
deep infection rate, time to return to work.
Conclusion The orthoplastic approach to complex leg defects yields shorter treatment time and
better functional results compared to the orthopedic-based approach. External fixation
and microsurgical reconstruction are not necessarily alternative procedures but can
integrate in an orthoplastic path to address at best both soft tissue and bone reconstruction.
Zusammenfassung
Hintergrund Die „Orthoplastie“ ist ein relativ neuer Ansatz zur Rekonstruktion der unteren Extremitäten,
der eine Integration von plastisch-chirurgischer und orthopädischer Fachkompetenz
sowie die Verfügbarkeit gut ausgestatteter Einrichtungen erfordert. Die akute Verkürzung
mit längerfristig angelegtem Rahmen zur Verlängerung gelten generell als Alternativen
zum Längenerhalt mit mikrochirurgischer Weichteilrekonstruktion, doch gewinnt die
integrierte Behandlung mit Fixateur externe und rekonstruktiver Mikrochirurgie zunehmend
an Bedeutung und die gemeinsamen Ansätze werden weiter verfeinert.
Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Analyse der Daten von sechzehn Patienten, die sich
nach akuter oder chronischer Tibiaverletzung einem orthoplastischen Verfahren mit
mikrochirurgischer Rekonstruktion der unteren Extremität und Fixateur externe unterzogen.
Bei allen Patienten fand sich ein posttraumatischer Weichteildefekt in Verbindung
mit einer Tibiafraktur vom Grad III nach Gustilo oder einer septischen Pseudarthrose
der Tibia. Die Daten zu Art und Zeitpunkt der Knochen- und Weichteilrekonstruktion,
Ergebnissen, Komplikationen und Notwendigkeit einer Reoperation wurden extrapoliert
und mit denen einer historischen Patientengruppe verglichen, die orthopädisch behandelt
worden war.
Ergebnisse In der orthoplastischen Gruppe wurden die Weichteile in den meisten Fällen mit einem
anterolateralen Oberschenkellappen (ALT-Flap) rekonstruiert. Bei Patienten mit großflächigem
Defekt war eine muskelschonende Vastus-lateralis-Lappenplastik (VL) oder eine chimäre
ALT-VL-Lappenplastik erforderlich. In der orthopädischen Gruppe wurden die Weichteile
einer Sekundärheilung überlassen oder die Patienten wurden später an einen plastischen
Chirurgen überwiesen. Ein statistischer Vergleich zwischen den beiden Gruppen ergab
signifikante Unterschiede hinsichtlich folgender Daten: Zeit bis zur Heilung der Weichteile,
Zeit bis zur knöchernen Durchbauung, Anzahl der Reinterventionen, Rate tiefer postoperativer
Infektionen und Zeit bis zur Wiederaufnahme der Berufstätigkeit.
Schlussfolgerung Der orthoplastische Ansatz bei komplexen Beindefekten bietet im Vergleich zu orthopädischen
Verfahren kürzere Behandlungszeiten und liefert bessere funktionelle Ergebnisse. Die
Behandlung mit Fixateur externe und die mikrochirurgische Rekonstruktion müssen sich
nicht gegenseitig ausschließen, sondern können in einem orthoplastischen Behandlungspfad
miteinander kombiniert werden, um eine bestmögliche Rekonstruktion sowohl der Weichteile
als auch des Knochens zu erzielen.
Key words
Microsurgery - orthoplastic reconstruction - lower limb reconstruction - external
fixation
Schlüsselwörter
Mikrochirurgie - Interdisziplinäre plastische Chirurgie - Unterschenkelrekonstruktion
- Interdisziplinäre plastische Chirurgie - orthoplastische Rekonstruktion - Fixateur
externe