Zusammenfassung
Eine hohe Qualität der pränatalen Basisdiagnostik in den Ultraschall-Screeninguntersuchungen
ermöglicht eine Steigerung der Qualität der Untersuchung und somit die frühzeitige
Erkennung fetaler Störungen. Aufgabe des Screenings ist die Detektion von Hinweiszeichen
auf fetale Erkrankungen, Entwicklungsstörungen oder Fehlbildungen. Deren pränatale
Diagnose führt in vielen Fällen zu einer Verbesserung der Therapiemöglichkeiten, der
Lebensqualität der betroffenen Kinder und Senkung der perinatalen Mortalität und Morbidität.
In den deutschen Mutterschaftsrichtlinien sind die Leistungsinhalte der Ultraschall-Screeninguntersuchungen
nicht klar definiert. Die geforderte Bilddokumentation umfasst lediglich die Biometrie.
Dies erschwert das Erreichen und die Einhaltung einer hohen Qualität sowie die Qualitätskontrolle.
In den aktualisierten Empfehlungen für die DEGUM-Stufe-I-Untersuchung zwischen 18 + 0
und 21 + 6 Wochen werden die Inhalte dieser Untersuchung und deren Dokumentation dagegen
detailliert beschrieben. Die gestiegene Erfahrung der Untersucherinnen und Untersucher
und die Verwendung einer modernen Ultraschalltechnik bereits im Screening ermöglichen
eine Steigerung der Qualitätskriterien und somit eine Stärkung der pränatalen Basisdiagnostik.
Durch die Erhöhung der Qualität der DEGUM-Stufe-I-Untersuchung können mehr Schwangere
von einer gezielten weiterführenden Diagnostik und Therapie in Stufe-II- und -III-Zentren
profitieren. Die vorliegenden DEGUM-Empfehlungen entsprechen deshalb wesentlich besser
den heutigen Möglichkeiten und Erfordernissen einer Ultraschalluntersuchung im zweiten
Trimenon. Sie ermöglichen eine hochwertige Ultraschall-Screeninguntersuchung, die
sich durch die genaue Definition der darzustellenden fetalen Strukturen qualitativ
und quantitativ von den Mindestanforderungen der derzeit gültigen Mutterschaftsrichtlinien
abhebt.
Key words prenatal diagnosis - second trimester - level I examination - quality requirements