ZUSAMMENFASSUNG
Ganzkörper-Elektromyostimulation zeichnet sich durch das
Alleinstellungsmerkmal aus, große Muskelgruppen simultan aber regional
dezidiert und ggf. supramaximal stimulieren zu können. Diese
Konstellation kann zu gesundheitlichen Risiken führen, die unter dem
Begriff der „Rhabdomyolyse“ subsumiert werden. Ziel dieses
Beitrags war es, unterschiedliche WB-EMS-Protokolle hinsichtlich ihrer
muskulären Belastung im Crossover-Verfahren zu
überprüfen, um Empfehlungen für deren Applikation
abzuleiten. Neunzehn sportliche Männer (28±5 Jahre) ohne jede
WB-EMS Erfahrung wurden randomisiert und balanciert den WB-EMS-Protokollen
Ausdauertraining (a) ohne (b) mit niedrig-moderat intensivem WB-EMS
Dauerstrom-Protokoll mit 7 Hz bzw. (c) 85 Hz sowie
Körperübungen (d) ohne bzw. (e) mit hoher, intermittierender (4s
– 4s) Impulsintensität (85 Hz) zugeordnet. Es wurde
bipolarer Strom mit einer Impulsbreite von 350 µs und direktem
Impulsanstieg/-abfall appliziert. Die Dauer des
Körperübungsprotokolls lag bei 20 min, das
Ausdauerprogramm (75% VO2 max, Crosstrainer) dauerte
30 min. Als Marker der muskulären Belastung wurde Kreatinkinase
unmittelbar vor/nach, sowie 24, 48 und 72 h nach dem Test
bestimmt. Alle Ausdauervarianten zeigten einen relativ moderaten Anstieg der
CK-Konzentration um das 2,5–3 fache des Vorbelastungswertes mit Peak
nach 48 h. Zwischen den Gruppen ohne und mit bzw. hoher und niedriger
Stimulationsfrequenz konnten kein signifikanter Unterschiede erfasst werden. Die
„kraftorientierte“ WB-EMS-Variante führte zu einer
48fachen Erhöhung des Vorbelastungswertes mit Peak nach 72 h. Faktisch
kein Einfluss auf die CK-Konzentration hatten die Körperübungen
ohne WB-EMS. Wie zu erwarten zeigen sich signifikante Unterschiede hinsichtlich
der CK-Kinetik zwischen einem ausdauer- und kraftorientierten WB-EMS-Protokoll,
die primär der unterschiedlichen Impulsintensität geschuldet
sind. Diese Ergebnisse sind bei Empfehlungen zu Regenerationsdauer und
Trainingshäufigkeit unterschiedlicher WB-EMS-Protokolle zu
berücksichtigen.
ABSTRACT
The unique aspect of whole-body electromyostimulation its simultaneous but
regionally dedicated stimulation of all main muscle groups with, when desired,
supra-maximal intensity. This however can entail severe risks for health
subsumable under the term “rhabdomyolysis”. The aim was to
examine the effect of different WB-EMS protocols on muscular strain as
determined by creatine kinase (CK) kinetics to derive recommendations for WB-EMS
application. Nineteen exercising men (28±5 years) without WB-EMS
experience were randomly assigned to the WB-EMS protocols (bipolar, pulse width
350µs, rectangular) endurance training (a) without (b) with
low-moderately intensive continuous WB-EMS with 7 Hz or (c)
85 Hz or slight (resistance) exercises (d) without/ (e) with
high intensity, intermittent (4s–4s) pulse intensity (85 Hz). CK
was determined before/after testing and 24, 48 and 72 h post
exercise. All endurance protocols resulted in a low increase of the CK
concentration (2.5–3 fold of the pre-test level). No significant
differences were observed between the groups without and with WB-EMS application
or with high and low frequency (i. e. 7 vs. 85 Hz) WB-EMS. In
contrast, the resistance type WB-EMS method generated up to a 48-fold increase
of the pre-test level. Exercises without WB-EMS did not influence the CK
concentration. As expected, there were significant differences in CK kinetics
between endurance- and resistance-oriented WB-EMS protocols, primarily due to
the different impulse intensity. These results should be taken into account in
recommendations on regeneration and training frequency of different WB-EMS
protocols
Schlüsselwörter Elektromyostimulation - Rhabdomyolyse - Kreatinkinase - Impuls-Intensität - Impuls-Frequenz
Key words Electromyostimulation - Rhabdomyolysis - creatine-kinase - impulse-intensity - impulse-frequency