Zentralbl Chir 2019; 144(06): 530-531
DOI: 10.1055/a-1028-0107
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kompetenzorientiertes Lehren in der Chirurgie

Sarah König
,
Michael Ghadimi
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Publication History

Publication Date:
11 December 2019 (online)

Die chirurgische Lehre in der Aus- und Weiterbildung befindet sich in einem fortwährenden Prozess eines Paradigmenwechsels [1]. Eminenzen, als berühmte Lehrer, galten über Jahrhunderte als zentraler Anlaufpunkt für eine gute Ausbildung und dies insbesondere auch im Hinblick auf den Erwerb praktischer Fertigkeiten. In den letzten Jahrzehnten verschob sich der Fokus immer mehr zu Lernzielen [2]. Damit wird unabhängig von der Lehrperson das Ergebnis eines Lernprozesses betont, wenngleich natürlich bei der Vermittlung von Inhalten auch weiterhin persönliche Erfahrungen unabdingbar sind. Lernergebnisse sind übergeordnet das, was Lernende wissen, verstehen und in der Lage sind zu tun. Aus gebündelten Lernergebnissen erwachsen Kompetenzen [3]. Diese bilden in jüngster Zeit zunehmend die Grundlage zur Ausgestaltung der Curricula [4]. Ein kompetenzorientiertes Studium bzw. Weiterbildungskonzept soll die Studierenden bzw. nachwachsenden Ärztinnen und Ärzte dazu befähigen, mit Wissen kompetent umzugehen, d. h. es anzuwenden, in komplexe Zusammenhänge zu stellen, kritisch zu überprüfen und zu transferieren bzw. weiterzuentwickeln [5]. Hierzu bedarf es entsprechender Konzepte und Unterrichtsmethoden, die die verschiedenen Wissensebenen (Miller-Pyramide) vereinen bzw. vielschichtig bedienen [6].