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DOI: 10.1055/a-1029-5173
Virale Atemwegsinfektionen: Gefahren an vielen Fronten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. Dezember 2019 (online)

Topoulos und Mitarbeiter untersuchten die Inzidenz, Morbidität und Mortalität von Patienten mit nachgewiesener RSV-Infektion während der Influenzasaison 2018, die von Influenzaviren B Typ B der Yamagata-Linie dominiert war.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass im Rahmen der Influenzasaison 2018 die Rate an RSV-Infektionen als Differenzialdiagnose hoch war und sowohl bei Influenza als auch RSV eine verhältnismäßig hohe Rate nosokomialer Infektionen trotz Isolierungsmaßnahmen vorlag. Auch bei Korrektur des engen Zeitintervalls von 48 Stunden auf 5 Tage lag der Anteil nosokomialer Fälle noch bei 16 %. Neben dem Eintrag durch Patienten und Besucher erwähnen die Autoren auch die notorisch schlechte Impfquote bei Influenza und die Tendenz, bei eigener Erkrankung nicht zu Hause zu bleiben, als mögliche Ursachen, wobei letztgenannter Faktor auch auf RSV-Infektionen zuträfe. Die Studie ist allerdings durch ihr retrospektives Design und fehlende Daten zur Compliance mit Infektionsschutzmaßnahmen, tatsächlichen Impfraten und Personalerkrankungen limitiert. Die Autoren regen an, während einer starken Influenzasaison alle auf internistischen Stationen aufgenommen Patienten mittels PCR auf Influenza und RSV zu testen.