Augenheilkunde up2date 2020; 10(02): 147-161
DOI: 10.1055/a-1037-6286
Netzhaut, Glaskörper, Augenhintergrund
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anteriore Uveitis: Klinik, diagnostisches Vorgehen und Behandlungsoptionen

Anterior Uveitis: Clinic, Diagnostic Procedure and Treatment Options
Uwe Pleyer
,
Dominika Pohlmann
,
Judith Rademacher
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2020 (online)

Zusammenfassung

Die anteriore Uveitis umfasst eine Entzündung der Iris und/oder des Ziliarkörpers und ist die häufigste Form der intraokularen Entzündung in der augenärztlichen Praxis. Anamnese und (Leit-)Befunde bei der Spaltlampenuntersuchung bieten oft bereits wichtige Hinweise zur Pathogenese und damit zur weiteren diagnostischen Abklärung und Therapie.

Abstract

Anterior uveitis involves inflammation of the iris and/or ciliary body and is the most common intraocular inflammation in ophthalmological practice. It can be attributed to an infectious or immune-mediated genesis or be associated with systemic diseases. Anamnesis and (guiding) findings during the slit lamp examination often already provide important information on pathogenesis and thus on further diagnostic clarification and therapy. This includes the assessment of laterality, acute or chronic course of the disease and morphological criteria (granulomatous/non-granulomatous). The guideline-compliant procedure recommends further diagnosis with targeted laboratory diagnostics and, if necessary, consultative examinations if the disease recurs. This is important in order to pursue a targeted treatment approach and to recognize comorbidities.

Kernaussagen
  • Die anteriore Uveitis ist die häufigste Form intraokularer Entzündung und kann das Sehvermögen bedrohen.

  • Die Ursachen der Uveitis anterior sind vielfältig.

  • Ätiologisch wird eine autoimmune Genese vermutet, die mit Systemerkrankungen assoziiert sein kann.

  • Infektiöse Ursachen sollten bereits initial wegen der therapeutischen Konsequenzen identifiziert werden.

  • Die Diagnose wird überwiegend klinisch gestellt. Klinische „Leitbefunde“ können Hinweise auf die Ätiologie der Erkrankung und das weitere diagnostische Vorgehen bieten.

  • Die Behandlung wird von Ursache und Schweregrad der Entzündung geleitet.

  • Die Prognose ist bei adäquater Therapie gut, Komplikationen lassen sich aber nicht immer vermeiden.