Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2020; 14(06): 559-575
DOI: 10.1055/a-1064-4171
Leber, Galle, Pankreas, Milz

Laparoskopische Leberchirurgie

Moritz Schmelzle
,
Felix Krenzien
,
Wenzel Schöning
,
Johann Pratschke
Preview

Die junge Disziplin der laparoskopischen Leberchirurgie hat eine rasante Entwicklung genommen. Nach den Anfängen in den 1990er-Jahren wurden inzwischen eine Fachgesellschaft gegründet und zahlreiche Studien durchgeführt. Der Artikel stellt die verschiedenen Facetten der laparoskopischen Leberchirurgie vor.

Kernaussagen
  • Die Indikation richtet sich nach der Komplexität des Eingriffs.

  • Die Vorteile für den Patienten sind:

    • geringerer Blutverlust,

    • kürzerer Krankenhausaufenthalt,

    • weniger postoperative Schmerzen

    • geringere Inzidenz von Komplikationen (z. B. postoperativer Aszites und Leberversagen).

  • Neben benignen Indikationen für die laparoskopische Leberchirurgie sind die häufigsten Diagnosen kolorektale Lebermetastasen (CRLM) und das hepatozelluläre Karzinom (HCC). Auch erweiterte Hemihepatektomien, die Resektionen posterosuperiorer Segmente, Leberzirrhose und Cholangiokarzinome sind keine Kontraindikation (mehr).

  • Die konventionelle Multi-Port-Technik (MILS) stellt an den meisten Zentren das Standardvorgehen dar, da sie durch die variable Anordnung der Trokare den Zugang zu allen Lebersegmenten ermöglicht.

  • Das perioperative Management sollte sich an ERAS-Konzepten (Enhanced Recovery after Surgery) orientieren.

  • Robotisch assistierte Techniken bei komplexen Eingriffen der Leber und des Pankreas einzusetzen, ist aktuell noch auf wenige Zentren beschränkt, ein entsprechender Trend zeichnet sich jedoch bereits ab.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. Dezember 2020

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