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DOI: 10.1055/a-1078-3351
Neugeborenenscreening auf Vitamin B12-Mangel
Ein Vitamin B12-Mangel beim Neugeborenen hat meist seinen Ursprung in einer maternalen Mangelernährung oder gastrointestinalen Resorptionsstörung und führt nach einer initial asymptomatischen Phase zu schweren neurologischen und Entwicklungsstörungen. Bislang umfasst das deutsche Neugeborenenscreening keinen Test auf diesen Vitaminmangel. Ein von Heidelberger Forschern entwickeltes mehrstufiges Screeningprotokoll könnte diese Lücke füllen.
Mit einer Inzidenz von 1: 5355 ist der neonatale Vitamin B12-Mangel häufiger als einige der im Neugeborenenscreening eingeschlossenen Stoffwechselerkrankungen und sollte ebenfalls in das Panel aufgenommen werden, fordern die Forscher. Der von ihnen entwickelte Screeningalgorithmus identifiziere nicht nur die betroffenen Neugeborenen, sondern komme indirekt auch deren Müttern zu Gute. Abschließend empfehlen sie, im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge verstärkt auf einen Vitamin B12-Mangel zu achten.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
27. Mai 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York