Gesundheitswesen 2020; 82(01): 7
DOI: 10.1055/a-1084-6520
Panorama
Offener Brief vom 7.11.2019
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DGSMP-Stellungnahme zum 1. Präventionsbericht der Nationalen Präventionskonferenz

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Publication Date:
21 January 2020 (online)

Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Spahn,
die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) nimmt hiermit Stellung zum 1. Präventionsbericht der Nationalen Präventionskonferenz vom Juni 2019. Das Präventionsgesetz ist als wichtiger Meilenstein zur Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention in Deutschland ausdrücklich zu begrüßen, wenngleich die bisherige Umsetzung aus Sicht der DGSMP wenig zufrieden stellend verläuft.

Im 1. Bericht zur Umsetzung des Präventionsgesetzes wird deutlich, dass die Einbindung der kommunalen Ebene und der Betriebe bisher zentrale Schwachpunkte für die Umsetzung des Präventionsgesetzes darstellen. Um die sozial- und geschlechtsbedingt ungleichen Gesundheitschancen zu verringern, muss der kommunale Öffentliche Gesundheitsdienst – der den kommunalen Lebenswelten besonders nahe ist – gestärkt werden. Die zukünftige Präventionsberichterstattung sollte stärker auf die Ermittlung der Präventionsbedarfe und auf die Wirkung von Präventionsmaßnahmen eingehen. Hierbei sind Wirkmodelle bedeutsam, die sich an der Strategie von „Gesundheit in allen Politikfeldern“ orientieren und insbesondere die sozialen Einflussfaktoren auf Gesundheit umfassen.

In ihrer anliegenden ausführlichen Stellungnahme macht die DGSMP deutlich, wie die Zielerreichung der nationalen Präventionsstrategie zukünftig über alle Ebenen hinweg (Bund, Land, Kommune) dargestellt werden sollte. Dazu bedarf es einer differenzierten Datenerhebung, Auswertung und vor allen Dingen Bewertung und Interpretation, die unter enger Einbindung der Wissenschaft erfolgen sollten. Die DGSMP bietet gern ihre Unterstützung bei der Umsetzung dieser Anregungen an.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Seidler
Präsident DGSMP
Präventionsbericht