B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2020; 36(01): 27-35
DOI: 10.1055/a-1084-9819
Praxis

POLKA – ein Modellvorhaben zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen

POLKA: Model project for prevention in inpatient nursing homes
Autorenteam Polka
1   Das Autorenteam ist zusammengesetzt durch Mitarbeiter des internen Steuerungsgremiums des Modellvorhabens POLKA. Es sind folgende Personen und Institute vertreten:, Angelika Baldus, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. , Uwe Dresel, DAK-Gesundheit Hamburg, Prof. Dr. Gerhard Huber, ISSW der Universität Heidelberg, Jennifer Kasper, Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck, Maximilian Köppel, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. , Dr. Sonja Krupp, Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck, Stefan Peters, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. , Christiane Ritter, DAK-Gesundheit Hamburg, Sandra Schmidt, DAK-Gesundheit Hamburg, René Streber, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. , Dr. Klaus Weiß, HIG - Heidelberger Institut für Gesundheitsmanagement GmbH, Dr. Martin Willkomm, Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck
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Zusammenfassung

Die Gesetzeslage zur Prävention in Pflegeeinrichtungen ist eindeutig, aber sehr komplex. Die anwenderorientierte Umsetzung zur Stärkung gesundheitsförderlicher Ressourcen in Pflegeeinrichtungen ist mehrdimensional.

Leistungsträger sind zum trägerübergreifenden Handeln aufgefordert. Zudem müssen Leistungsträger aus verschiedenen Sektoren – auch in der Finanzierung – interagieren (z. B. die Pflegeversicherung mit den Bereichen Prävention und Betriebliches Gesundheitsmanagement der Krankenversicherung). Leistungserbringer / Pflegeeinrichtungen müssen die Bereitschaft entwickeln, trotz bestehender hoher Anforderungen in der Pflege, innovative Interventionen mitzutragen, zu entwickeln, zu erproben und zu integrieren. Das ist nur in einem partizipativen Ansatz möglich.

Die Zielgruppe der Pflegebedürftigen ist heterogen – auch innerhalb des gleichen Pflegegrades. Letztlich müssen im Setting Pflegeeinrichtung mehrere Zielgruppen berücksichtigt werden: Pflegefachkräfte (einschließlich der Pflegedienstleitungen und Heimleitungen), Pflegebedürftige, Angehörige der Pflegebedürftigen. Zu einer vollumfänglichen Gesundheitsförderung sollten zudem auch kommunale Rahmenbedingungen sowie die Pflegeausbildung berücksichtigt werden. Zudem sind qualitätssichernde Strukturen, Prozesse und Ergebnisse zur Optimierung in einem Qualitätsmanagement-System abzubilden, um Prävention als ein Leitmotiv der Pflegeeinrichtung mit Leben zu füllen.

In der Umsetzung des § 5 SGB XI gibt es derzeit einige punktuelle Ansätze, Konzepte und Projekte. Das in diesem Artikel vorgestellte Modellvorhaben beansprucht einem mehrdimensionalen Zugang zum Thema. Der Artikel vermittelt interessierten Lesern, wie das Modellvorhaben in der einjährigen Vorlaufphase entwickelt wurde und konzeptionell geplant ist. Erste Planungsschritte und Vorhabensbeschreibungen werden vorgestellt.

Summary

Although the legal situation on prevention in inpatient nursing homes is apparently clear, it is very complex. Furthermore, the user-oriented implementation for strengthening health-promoting resources in nursing homes is multidimensional.

Service providers are thus called upon to act across the board. In addition, service providers from different sectors, including finance, need to interact with the areas of prevention and occupational health management of health insurance. Service providers and / or nursing homes must develop the willingness to support, develop, test and integrate innovative interventions despite existing high demands in care. This is only possible in a participatory approach. The target group of those in need of care is heterogeneous, even when the level of care is the same.

In the long analysis, several target groups must be taken into account in the setting of nursing homes, i. e., nurses (including nursing services and home managers), patients and relatives of those in need of care. Comprehensive health promotion should take into account the municipal framework conditions and nurse training. In addition, quality assurance structures, processes and results for optimization must be mapped in a quality management system in order to establish prevention as a leitmotif of the nursing home. There are currently a few specific approaches, concepts and projects in the implementation of § 5 SGB XI (within the framework of German care insurance). The model project presented in this article requires a multidimensional approach. The article informs the reader about the model objectives during its one year development phase as well as its conceptual planning. The article also describes the project’s first planning phase as well as the objectives.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. Februar 2020

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