Zusammenfassung
Mit Blick auf Intersexsyndrome, Variabilität der Geschlechtsorgane und sozio-historisch geprägte Wahrnehmung von Geschlecht kritisieren Gender-Theoretiker_innen ([Bauer 2019]; [Villa 2019]; [Voß 2019]) in ihren Kommentaren zu [Ponseti und Stirn (2019)] die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen als biologischen Reduktionismus und ideologische Fiktion. Wir zeigen, wie die Gender-Theoretiker_innen den Geschlechtsbegriff verändert haben, um ein „subjektives Geschlecht“ zu konstruieren und Transsexualität zu depathologisieren. Wir erklären, warum diese Bedeutungsänderung ein wissenschaftlicher Rückschritt ist und wie diese Strategie der Sexualwissenschaft und den Patienten_innen Schaden zufügt.
Abstract
In their work on the subjects of intersex conditions, the variability of sex organs, and the socio-historically influenced perception of sex, Gender-theorists ([Bauer 2019]; [Villa 2019]; [Voß 2019]) criticize in response to [Ponseti and Stirn (2019)] the binarity of sex as biological reductionism and ideological fiction. We show how Gender-theorists modified the meaning of sex in order to construct an “inner gender” and de-pathologize transsexualism. We explain why modifying the sex term is a scientific setback and how this strategy damages sex research and patients.
Schlüsselwörter
Gender - Geschlechtsdysphorie - Geschlechtsidentität - Geschlechtsinkongruenz - Transgender
Key words
gender - gender dysphoria - gender identity - gender incongruence - transgender