Lungenfunktionsprüfungen

Anfang des Jahres ist die 4. Auflage des bewährten Leitfadens zu Lungenfunktionsprüfungen erschienen. Es handelt sich um eine im Umfang und Inhalt weitgehend überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dr. Bösch und Prof. Criée haben es sich in diesem Buch zur Aufgabe gemacht, die Leserinnen und Leser auf 3 Wegen an das Erlernen und die Interpretation von Lungenfunktionsprüfungen heranzuführen.

Da wäre zunächst die untadelige und umfängliche Darstellung des messtheoretischen Hintergrundes der einzelnen Lungenfunktionsprüfungsverfahren zu nennen. Hier werden, basierend auf den grundlegenden pathophysiologischen Grundlagen, nicht nur die Messparameter dargestellt, sondern auch die technischen und apparativen Voraussetzungen in ihrer ganzen Komplexität so erläutert, dass auch ein „Nicht-Ingenieur“ ein Verständnis für die Techniken gewinnen kann.

Ein weiterer wichtiger Weg, der hilft, die Lungenfunktionsprüfungen tiefgreifend zu verstehen, ist die Erläuterung der praktischen Durchführung der einzelnen Tests, von denen ja viele mitarbeitsabhängig und damit auch störanfällig sind.

Wer sich nun mit diesen Aspekten in den einzelnen Kapiteln beschäftigt hat, wird durch eine große und spannend zusammengesetzte Sammlung von Fallbeispielen belohnt, mit denen nicht nur das bisher Erlernte überprüft werden kann, sondern auch noch weiter in die Tiefe gehende Informationen vermittelt werden. Die Fallbeispiele erscheinen durchweg klinisch relevant und weisen auf praktische Probleme und Fragestellungen hin.

Im Einzelnen handelt das Buch die folgenden Lungenfunktionsprüfungen auf diese Weise ab: die Spirometrie, die Bodyplethysmografie, die Bronchospasmolyse, die Provokationstestungen, die Diffusionsmessung, die Mundverschlussdruckmessung, die Peak-Flow-Messung, die Blutgasanalyse, die Pulsoximetrie und den 6-Minuten-Gehtest. Weitere Kapitel nehmen die Patienten und die Befundung der Messergebnisse in den Fokus.

Somit ergibt sich ein kompletter Überblick über diese grundlegende Untersuchungstechnik in der Pneumologie.

Das Buch eignet sich auf vielfältige Weise für alle Ärztinnen und Ärzte, die sich mit Lungenfunktionsprüfungen beschäftigen. Es kann als Einführung in die Thematik ebenso dienen wie zur Vertiefung und Überprüfung des eigenen Wissens. Durch die große Bandbreite der Untersuchungstechniken eignet es sich nicht nur für Pneumologinnen und Pneumologen, sondern auch für Hausärztinnen und Hausärzte, seien sie nun allgemeinmedizinisch oder internistisch tätig.

Auch dem Erfahrenen wird das Buch von Nutzen sein, da es sich auch als Nachschlagewerk eignet und mit sehr vielen Referenzen ausgestattet ist.

Die Aufmachung ist ansprechend und didaktisch geschickt.

Somit kann hier nur eine eindeutige Empfehlung für alle gegeben werden, die sich mit der Materie der Lungenfunktionsprüfungen befassen müssen.

Prof. Dr. Tom Schaberg, Rotenburg

Publication History

Article published online:
06 March 2020