Gastroenterologie up2date 2020; 16(04): 389-401
DOI: 10.1055/a-1112-4946
Darm/Anorektum

Divertikel des Kolons und zugehörige Erkrankungen

Wolfgang Kruis
,
Ludger Leifeld

Divertikel im linksseitigen Kolon sind sehr häufig – zwar meist eine Erscheinung jenseits des 50. Lebensjahres, aber immer häufiger auch bei jüngeren Menschen. Die exakte Diagnose muss durch Bildgebung gesichert werden, idealerweise durch eine Darmsonografie und bei offenen Fragen oder präoperativ durch eine Computertomografie. Die Therapie ist bei unkomplizierten Erkrankungen konservativ und bei schweren/komplizierten Verläufen chirurgisch.

Kernaussagen
  • Schmerzen im Unterbauch sind häufig – auch bei Menschen unter 50 Jahren – auf Erkrankungen bei Divertikeln des Kolons zurückzuführen.

  • Die Divertikelkrankheit umfasst mehrere Typen, die hinsichtlich einer Therapieplanung exakt definiert sein sollen.

  • Die Diagnose beruht auf der Anamnese, der klinischen Untersuchung, der Bestimmung von CRP und – unerlässlich – auf bildgebenden Verfahren (CT, Darmsonografie).

  • Bei klinischem Verdacht auf Divertikulitis trägt die Koloskopie nicht zur Diagnose bei. Bei unklarer Klinik kann die Koloskopie angezeigt sein.

  • Das Erkennen von Komplikationen muss unverzüglich gewährleistet sein, um eine interventionelle und/oder chirurgische Therapie zeitnah einzuleiten.

  • Die (häufigeren) unkomplizierten Formen einer Divertikelkrankheit sind konservativ zu behandeln. Je schwerer die Erkrankung ist – oder bei ergebnisloser (interventioneller) Behandlung umso zwingender – ergibt sich die Indikation für eine Operation.

  • In Einzelfällen können auch Patienten mit milden Formen einer chronisch symptomatischen Divertikulitis zur Verbesserung der Lebensqualität sigmareseziert werden.



Publication History

Article published online:
02 December 2020

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