Dialyse aktuell 2020; 24(03): 115-121
DOI: 10.1055/a-1114-8023
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Reduziert die Anwendung der Kryotherapie den erlebten Schmerz bei der Shuntpunktion nativer AV-Fisteln?

Ein Vergleich von 2 Methoden
Rebecca Sperling
1   Zentrum für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Zweigpraxis Buchen
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Publication Date:
08 April 2020 (online)

ZUSAMMENFASSUNG

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Schmerz ist für eine nephrologische Pflegefachkraft unvermeidlich. Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob die Anwendung der lokalen Kryotherapie vor der Shuntpunktion den erlebten Punktionsschmerz einer nativen AV-Fistel reduzieren kann. Da mehrere Studien und Arbeiten bereits einen schmerzlindernden Effekt der Kryotherapie feststellten, zielte die Untersuchung darauf ab, diesen Effekt auch zur Schmerzreduktion bei der Shuntpunktion zu nutzen. Die Untersuchung wurde in einer Vorher-Nachher-Studie an 6 Hämodialysepatienten durchgeführt. Die Ermittlung der individuellen Schmerzwerte erfolgte anonym über die numerische Rating-Skala (NRS; 0–10). In den ersten 2 Wochen erfolgten die Messungen ohne Intervention, anschließend folgten 2 Wochen mit 5-minütiger Anwendung der lokalen Kryotherapie. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass es zu einer Reduktion des empfundenen Schmerzes bei der Anwendung von lokaler Kryotherapie kommt. Aus der vorliegenden Arbeit leitet sich die Wichtigkeit eines adäquaten Punktionsschmerzmanagements für Dialysepatienten ab. In der heutigen Zeit, in der immer größere medizinische Fortschritte gemacht werden, sollte der Umgang mit den „einfachen“ Methoden wie der Kälteanwendung nicht in Vergessenheit geraten.