Drug Res (Stuttg) 2020; 70(S 01): S30-S31
DOI: 10.1055/a-1119-2827
Extended Abstract

Der lange Weg zur personalisierten Medizin in der Allergologie

Thomas Bieber

Die Personalisierte Medizin (PM) (auch individualisierte Medizin, stratifizierte Medizin, oder Präzisionsmedizin genannt) stellt eine weitere Evolution des biomedizinischen Fortschrittes dar [1], [2], [3]. Das übergeordnete Ziel der personalisierten Medizin besteht darin, das richtige Medikament, in der richtigen Dosis, für den richtigen Patienten, zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Dabei soll anhand von diversen Biomarkern versucht werden, den komplexen Phänotyp eines Krankheitsbildes in mehr und minder gut definierte Subphänotypen zu zerlegen und die dazu gehörigen Patienten-Untergruppen mit differenzierteren Vorgehensweisen zu diagnostizieren und zu behandeln. Frühzeitige Präventionsmaßnahmen sowie optimierte therapeutische Erfolge sind das oberste Ziel der PM. Mit dem Fortschritt der biomedizinischen Erkenntnisse, insbesondere im Bereich der Genomik, erkennen wir eine zunehmende Tendenz zur Biomarker-basierten Stratifizierung der Patienten, vor allem bei onkologischen Erkrankungen. Theoretisch gilt: Je größer die Heterogenität eines Phänotyps (Krankheitsbild) und je geringer die Erfolge mit einer vermeintlichen Standardtherapie (das sog. „one-size-fits-all“ Modell), desto größer wird sich das Grundprinzip der PM durchsetzen können.



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Article published online:
17 November 2020

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