Zusammenfassung
Die chronische Niereninsuffizienz stellt eine häufige
Komorbidität bei rheumatischen Erkrankungen dar. Durch die
Einführung der biologischen und der targeted synthetischen
Disease-Modifying Antirheumatic Drugs (DMARD) konnte eine Verbesserung der
Behandlungsoptionen entzündlich-rheumatischer Erkrankungen erreicht
werden. Valide Daten zum Einsatz biologischer DMARD in der Behandlung
rheumatischer Grunderkrankungen und dem gleichzeitigen Vorhandensein einer
chronischen Niereninsuffizienz sind sehr begrenzt vorhanden. Bezüglich
der targeted synthetischen DMARD bestehen Anwendungsbeschränkungen bei
Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung und einer chronischen
Niereninsuffizienz. Des Weiteren stellt die sekundäre Osteoporose eine
Hauptkomorbidität bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen
Erkrankungen dar, welche hauptsächlich durch den Einsatz von
Bisphosphonaten therapiert wird. Bei einer eingeschränkten
Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <
30 ml/min) besteht eine Kontraindikation für den Einsatz
von Bisphosphonaten, sodass hier Denosumab als einzige antiresorptive
Therapieoption zur Verfügung steht. Neuere Langzeitdaten haben gezeigt,
dass nach der Beendigung der Denosumab-Therapie mit einem Anstieg der
Frakturrate zu rechnen ist. Aus diesem Grund kann eine Therapie mit Denosumab
nicht ohne ein anschließendes Therapieverfahren beendet werden oder die
Denosumab-Therapie muss unbegrenzt fortgesetzt werden.
Abstract
Chronic kidney failure is a common comorbidity in rheumatic diseases. The
implementation of biological and targeted synthetic disease-modifying
antirheumatic drugs (DMARDs) has improved the treatment options for rheumatic
diseases. Valid data for biological DMARDs in the treatment of rheumatic
diseases in association with chronic kidney failure are limited. Targeted
synthetic DMARDs have some limitations in rheumatic patients with chronic kidney
failure. Secondary osteoporosis is one of the main comorbidities in patients
with rheumatic diseases, with bisphosphonates being the drugs of choice for
treatment. In case of impaired renal function (glomerular filtration rate
<30 ml/min), however, bisphosphonates are
contraindicated. In these cases, denosumab should be used as an antiresorptive
and biological therapy. New data indicate an increase in fracture rates after
completion of denosumab treatment. In these cases, alternative treatments must
be initiated or denosumab treatment has to be continued indefinitely.
Schlüsselwörter
Chronische Niereninsuffizienz - rheumatologische Basismedikation - osteologische Medikation - Indikation - Kontraindikation
Key words
chronic kidney failure - disease modifying antirheumatic drugs - osteological medication - indication - contraindication