CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(12): 1205-1211
DOI: 10.1055/a-1124-7139
GebFra Science
Review/Übersicht

Adipositas in der gynäkologischen Onkologie

Article in several languages: English | deutsch
Heinz Kölbl
Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
Thomas Bartl
Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Als Folge der weltweit seit Jahrzehnten ansteigenden Adipositasprävalenz stellen die zunehmende Anzahl an Neudiagnosen adipositasassoziierter Malignome und damit einhergehende diagnostische und therapeutische Implikationen gynäkoonkologische Behandlungsstrategien vor eine Herausforderung. Im Spiegel der aktuellen Studienlage besteht solide Evidenz für eine unabhängige, linear positive Korrelation zwischen einem pathologisch erhöhten Body-Mass-Index und der Erkrankungswahrscheinlichkeit für Endometrium- und postmenopausale Mammakarzinome. Die Pathogenese ist komplex und Gegenstand intensiver Forschung, pathologisch erhöhte Serumspiegel von Sexualsteroiden und Adiponektinen, eine adipositasinduzierte Insulinresistenz sowie systemische Inflammationsprozesse werden als ursächlich diskutiert. Für andere gynäkologische Malignome zeigt sich die wissenschaftliche Evidenz weniger solide, Adipositas erscheint als Risikofaktor für epitheliale Ovarial,- Zervix und Vulvakarzinome von vergleichsweise untergeordneter klinischer Relevanz. Ein negativer Einfluss auf die Prognose und das onkologische Outcome zeigt sich hingegen für alle Tumorentitäten nachvollziehbar, wobei eine abschließende Bewertung, ob dieser Effekt korrelativ oder kausal zu interpretieren ist, weiterhin aussteht.



Publication History

Received: 15 June 2020

Accepted after revision: 25 July 2020

Article published online:
03 December 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commecial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/)

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany