Zeitschrift für Phytotherapie 2020; 41(03): 139-142
DOI: 10.1055/a-1126-9309
Forum

Phytotherapie in der HNO-Praxis

34. Schweizerische Tagung für Phytotherapie 2019 – Teil 2[*]

PD Dr. med. Dr. h. c. Andreas Schapowal, Landquart. Unter Tinnitus (ICD-10:H93.1.) wird die Wahrnehmung von Geräuschen im Ohr oder im Kopf ohne äußere Schallquelle verstanden. Im Fall eines objektiven Tinnitus besteht eine verifizierbare Schallquelle im Ohr oder im Körper, z. B. Strömungsgeräusche bei einer Aortenstenose. Beim subjektiven Tinnitus fehlt eine verifizierbare Schallquelle, er beruht auf einer anomalen Aktivität im auditorischen System. Häufige otologische Begleiterkrankungen sind Hörverlust (H90.5), Hyperakusis (H93.2) und Gleichgewichtsstörungen. Die Prävalenz von Tinnitus wird gemäß epidemiologischen Studien mit 10–19 % angegeben. Mit dem Lebensalter nimmt die Prävalenz von Tinnitus infolge altersbedingtem Hörverlust zu. In der Bevölkerungsgruppe > 65 Jahre ist jede dritte Person betroffen. Je nach Dauer spricht man von einem akuten (< 3 Monate), einem subakuten (3–6 Monate) oder einem chronischen Tinnitus (> 6 Monate). Hyperakusis ist eine ungewöhnliche Intoleranz gegenüber normalen Umgebungsgeräuschen, meistens beidseitig vergesellschaftet mit einer Unbehaglichkeitsschwelle gegenüber Geräuschen unter 90 dB über alle Frequenzen.

* Teil 1 ist erschienen in Heft 2 / 2020, S. 93–95. DOI: 10.1055 / a-1120-3264




Publication History

Article published online:
25 June 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York