Psychiatr Prax 2020; 47(04): 169
DOI: 10.1055/a-1144-4190
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. April 2020 (online)

Sie halten das vierte Heft des Jahres in den Händen. Es sind besondere Zeiten mit vielen offenen Fragen. Was erwartet Sie?

Psychiatrische Versorgung während der COVID-19-Pandemie Dirk Richter und Simeon Zürcher legen ein Editorial zu diesem aktuellen Thema vor. Sie sind sich sicher, dass die psychiatrische Versorgung sich auch nach der COVID-19-Pandemie erheblich verändern wird. Sie reflektieren dies aus sozialpsychiatrischer Sicht.

Sind Menschen, die sich das Leben nehmen, psychisch krank? Manfred Wolfersdorf, Peter Brieger und Susanne Menzel debattieren zu dieser Frage.

Psychosoziale Folgen von Quarantäne Die räumliche Trennung von Angehörigen oder nahestehenden Personen, der Verlust der Freiheit, die Unsicherheit über den Krankheitsstatus sowie Langeweile und Einsamkeit können dramatische Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Susanne Röhr und Kollegen geben eine systematische Übersicht zu den psychosozialen Folgen von Quarantänemaßnahmen bei Coronavirus-Ausbrüchen.

Was macht COVID-19 mit Pflegenden und Ärzten? Jens Bohlken und Kolleginnen und Kollegen fokussieren in einer kurzen Übersicht auf Belastungen des medizinischen Personals im Rahmen der COVID-19-Pandemie. Alle eingeschlossenen Studien stammen aus Asien und beziehen sich auf das stationäre Setting. Was können wir für unsere jetzige Situation daraus lernen?

Wer nimmt sich das Leben? Peter Brieger und Kolleginnen und Kollegen führten eine umfassende psychologische Autopsie-Studie durch, die auf Akten der Kriminalpolizei fußt. Sie unterstreichen das Zusammenspiel von psychopathologischen und psychosozialen Faktoren. Implikationen für die Suizidprävention werden diskutiert.

Niedergelassene Nervenärzte und die COVID-19-Pandemie Jens Bohlken und Kolleginnen und Kollegen beschreiben in einer kurzen Originalarbeit erste Ergebnisse eines Surveys.

Kindheitserfahrungen messen Kindheitserfahrungen prägen uns. Johannes Ehrenthal und Kolleginnen und Kollegen berichten über ein Instrumentarium zur Erfassung von aversiven und protektiven Kindheitserfahrungen. In dieser Balance liegt der Wert des Instrumentariums.

Suizidversuch in der COVID-19-Pandemie Judith Weise und Kollegen legen eine spannende Fallbeschreibung einer Patientin mit wahnhafter Störung im Rahmen der aktuellen Pandemielage vor.

Eine gute Lektüre wünschen Ihnen
Steffi Riedel-Heller, Christiane Roick und Georg Schomerus