Zusammenfassung
COVID-19 ist eine neue Viruserkrankung, die primär die Atemwege und Lungen befällt; sie hat eine weltweite Pandemie ausgelöst und stellt eine ernste Herausforderung für die Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt dar. Nach einer mittleren Inkubationszeit von 5 – 6 Tagen kommt es bei ca. 20% der Patienten zu einem schweren Krankheitsverlauf; rund 5% der Patienten benötigen Intensivtherapie. Die Letalität beträgt rund 1 – 2%. Ein adäquater Schutz des medizinischen Personals ist essenziell, um im Krankenhaus erworbene Infektionen vorzubeugen. Bei allen Aerosol produzierenden Maßnahmen ist daher eine Schutzausrüstung mit FFP2/FFP3-Maske, Schutzbrille und flüssigkeitsdichtem Kittel zu tragen. Die Therapie intensivpflichtiger Patienten mit Lungenversagen basiert auf den etablierten Empfehlungen zur Behandlung von Patienten mit ARDS. Lungenprotektive Ventilation, Lagerungstherapie, restriktive Flüssigkeitsgabe und adäquate Beherrschung weiterer Organinsuffizienzen stehen hier im Mittelpunkt. Wenn Patienten mit akutem Lungenversagen eine Notfallbehandlung mittels venovenöser extrakorporaler Membranoxygenierung benötigen, sollte die Behandlung in erfahrenen Zentren durchgeführt werden. Neue und experimentelle Therapieoptionen werden zunehmend diskutiert; evidenzbasiert kann aber für keine dieser Therapien derzeit eine Empfehlung ausgesprochen werden. In jedem Fall ist vor Verwendung einer Substanz als Off-Label Use eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, da auch die jeweiligen Nebenwirkungen beachtet werden müssen.
Schlüsselwörter
SARS-CoV-2 - COVID-19 - Intensivtherapie - ARDS - akutes Lungenversagen - persönliche Schutzausrüstung - FFP3