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DOI: 10.1055/a-1164-6087
Lipoprotein(a): Behandlung eines unterschätzten kardiovaskulären Risikomarkers
Lipoprotein(a): Treatment of a Novel Risk Factor for Cardiovascular Disease

Zusammenfassung
Auf der Suche nach weiteren behandelbaren kardiovaskulären Risikofaktoren rückte das Lipoprotein(a) – Lp(a) – in den letzten Jahren in den wissenschaftlichen Fokus. Lp(a) ist ein genetischer, unabhängiger und vermutlich kausaler Marker für Atherosklerose und kalzifizierende Aortenklappenstenose. Sein proatherogenes, prothrombotisches und proinflammatorisches Wirkprofil bedingt eine hohe Pathogenität. Die Definition einer Lp(a)-Hyperlipoproteinämie ist komplex, da verschiedene Messverfahren im Einsatz sind und Grenzwerte für pathologische Lp(a)-Serumkonzentrationen kontrovers diskutiert werden. Aktuell steht nur das invasive Verfahren der Lipoproteinapherese zur Verfügung, mit der Lp(a) moderat gesenkt werden kann. Die in der Phase III befindlichen Lp(a)RNA-Inhibitoren stellen einen wesentlich spezifischeren und potenteren Therapieansatz dar. Laufende randomisierte Endpunktstudien mit diesen Medikamenten werden erheblich zum Verständnis der pathophysiologischen Bedeutung von Lp(a) unabhängig vom LDL-Cholesterin beitragen.
Abstract
Within the last years, Lipoprotein(a) – Lp(a) – has emerged as a genetic, independent and most likely causal risk factor for cardiovascular disease and calcific aortic valve stenosis. It exerts proatherogenic, prothrombotic and proinflammatory effects that increase cardiovascular risk. Diagnostics of Lp(a) hyperlipoproteinemia poses various problems, such as the reproducibility between different assays and lack of a standardized threshold identifying pathologic serum levels of Lp(a). Until now, the invasive lipoprotein apheresis is the only treatment inducing a moderate decrease of Lp(a) serum concentrations. The first specific therapies based on RNA-targeted strategies are currently tested in phase III trials. Ongoing randomized controlled trials will improve our understanding of the pathophysiological significance of Lp(a) independent of LDL cholesterol levels.
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Lp(a) ist ein unabhängiger Risikomarker für atherosklerotische Erkrankungen und kalzifizierende Aortenklappenstenose.
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Die Höhe der Lp(a)-Serumkonzentration ist überwiegend genetisch determiniert und wird nur minimal durch Ernährung und Umwelteinflüsse beeinflusst.
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Es liegt keine gesicherte Definition von Grenzwerten der Lp(a)-Konzentration vor, ab denen ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko zu erwarten ist.
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Lp(a)RNA-Inhibitoren stellen einen ersten spezifischen und potenten Therapieansatz dar und befinden sich aktuell in randomisierten Endpunktstudien.
Schlüsselwörter
Lipoprotein(a) - kardiovaskuläre Risikofaktoren - Aortenklappenstenose - RNA-basierte Therapeutika - Antisense-OligonukleotideKey words
Lipoprotein(a) - cardiovascular risk factors - aortic valve stenosis - RNA-targeted therapeutics - antisense oligonucleotidesPublication History
Article published online:
10 June 2020
© 2020. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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