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DOI: 10.1055/a-1165-9749
CA 19-9: mehr als nur ein Biomarker?
Publication History
Publication Date:
15 June 2020 (online)
Hintergrund
Das duktale Pankreaskarzinom hat mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von 6 – 8% weiterhin eine sehr schlechte Prognose. Die meisten Patienten können aufgrund von lokal fortgeschrittenen Befunden oder einer lymphogenen und/oder hepatischen Fernmetastasierung nicht mehr kurativ operiert werden und erhalten systemische Chemotherapien, z. B. mit FOLFIRINOX oder nab-Paclitaxel + Gemcitabin. Das Carbohydrate-Antigen 19-9 (CA 19-9) ist ein häufig verwendeter Tumormarker in der gastrointestinalen Onkologie, der von Tumorzellen exprimiert wird und bei vielen (ca. 90%) der Pankreaskarzinompatienten im Serum nachweisbar ist (Herlyn M et al., J Clin Immunol 1982). CA 19-9 wird regelmäßig als Tumormarker in der Klinik bestimmt, eignet sich jedoch nicht zur Diagnose des Pankreaskarzinoms oder gar zur Frühdetektion, da es auch in einer Reihe von anderen malignen und benignen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes erhöht sein kann, so z. B. bei Gallengangs- und Magenkarzinomen, neoplastischen Pankreaszysten, Pankreatitis oder cholestatischen Erkrankungen der Leber. In der klinischen Routine dient CA 19-9 daher vorwiegend zur Therapie- und Verlaufskontrolle während der onkologischen Behandlung, und die Höhe der CA-19-9-Spiegel korrelieren positiv mit der Tumorgröße.