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DOI: 10.1055/a-1166-7521
Fiberoptische Intubation vorteilhaft bei Kindern mit Mukopolysaccharidose und Mukolipidose
Mukopolisaccharidosen (MPS) und Mukolipidosen (ML) sind seltene progressive hereditäre lysosomale Speicherkrankheiten, die eine Ansammlung von Substrat in verschiedenen Körpergeweben verursachen. Kinder, die an MPS und assoziierten Erkrankungen leiden, benötigen häufig eine Narkose für chirurgische oder diagnostische Interventionen. Viele klinische Manifestationen dieser Erkrankungen sind bei der Anästhesie bedeutsam, wie z. B. Atemwegsobstruktionen, restriktive Lungenerkrankungen, Thoraxdeformitäten, adenotonsilläre Hypertrophie, obstruktive Schlafapnoe, Makroglossie, skelettale Veränderungen u. a. Damit sind die Patienten einem hohen Risiko für perioperative Komplikationen ausgesetzt. Bislang sind der Einfluss des Krankheitssubtyps und das Standardatemwegsmanagement unklar.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass ihre Studie den Krankheitssubtyp und die primäre Technik des Atemwegsmanagements als die wichtigsten unabhängigen Risikofaktoren für perioperative Komplikationen bei Kindern mit MPS oder ML identifiziert. Eine indirekte Technik wie z. B. die fiberoptische Intubation durch einen supraglottischen Luftweg wird als initiale Intubationstechnik favorisiert, wenn der Atemweg primär als schwierig anzusehen ist. Allerdings kann dabei die Platzierung der Larynxmaske Schwierigkeiten bereiten und ist damit eine technische Limitation der genannten Intubationsweise.
Publication History
Article published online:
10 September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York