Zahnmedizin up2date 2020; 14(05): 399-411
DOI: 10.1055/a-1171-0302
Implantologie

Explantation: Indikation, Technik, Folgebehandlung

Moritz Eisenkopf
,
Thomas Weischer
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Die kaufunktionelle Rehabilitation mithilfe dentaler Implantate hat insgesamt hohe Erfolgsaussichten. Doch was tun, wenn ein Implantat erkrankt? Wann ist ein Erhalt möglich und wann ist die Explantation unumgänglich? Wie wird ein Implantat möglichst schonend entfernt? Und was tun nach erfolgreicher Explantation? Dieser Beitrag vermittelt praxisnahe Überlegungen zu Entscheidungsfindung, Technik und therapeutischen Optionen prae und post explantationem.

Kernaussagen
  • Die Inzidenz für Implantatverluste ist insgesamt gering.

  • Mit steigenden Implantatzahlen und zunehmendem Lebensalter der Patienten steigt auch die Rate der Komplikationen.

  • Die Entscheidung zur Explantation sollte niemals leichtfertig gestellt werden. Eine sorgfältige Diagnostik und die Berücksichtigung individueller, patientenspezifischer Faktoren geht der Indikationsstellung zwingend voraus.

  • Die Explantation mittels zahnärztlicher Grundinstrumente oder Re-Torque eignen sich für höhergradig gelockerte Implantate und sind eher atraumatisch.

  • Die Explantation mittels Trepanbohrer wird sehr häufig angewandt, ist aber mit zusätzlichem Knochenverlust assoziiert.

  • Die Explantation mittels Piezochirurgie ist eher zeitaufwendiger, aber atraumatischer als die Explantation mittels Trepanbohrer.

  • Hochgradig evidenzbasierte Daten zur Explantation mittels Laser- oder Elektrochirurgie stehen aktuell aus.

  • Die Reimplantation nach Explantation ist prinzipiell möglich, aber mit einem leicht erhöhten Risiko eines erneuten Implantatverlustes mit einer Überlebensrate von 83% nach 5 Jahren im Vergleich zur primären Implantatinsertion assoziiert [34].



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. Dezember 2020

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