Zusammenfassung
Sport- und Bewegungstherapie wird in der Behandlung von Menschen mit schizophrenen
Störungen empfohlen. Zahlreiche Gesundheitseffekte werden diesbezüglich angenommen
und sind, insbesondere im Hinblick auf die Beeinflussung der Negativsymptomatik sowie
in Bezug auf häufig auftretende körperliche Komorbiditäten, hochrelevant. Eine unerlässliche
Voraussetzung für die effektive Ausschöpfung dieser Effekte ist jedoch, dass die Betroffenen
frühzeitig Zugang zu klinischen Bewegungsinterventionen finden. In der sporttherapeutischen
Praxis mit schizophren erkrankten Menschen erweist sich die regelmäßige Einbindung
dieser Zielgruppe jedoch oftmals als Herausforderung. In der Rhein-Mosel-Fachklinik
Andernach (RMF) wurde sich diesem Problem der mangelnden Inanspruchnahme von sporttherapeutischen
Angeboten gezielt gewidmet und ein Rahmenprogramm entwickelt, das mehr Raum für Beziehungs-
und Motivationsarbeit zulässt. Im folgenden Artikel werden erstens, personenbezogene
und äußere Zugangsbarrieren diskutiert, die bei Menschen mit schizophrenen Störungen
auftreten können und zweitens, Lösungswege zur Erleichterung der Zugangsbedingungen
vorgestellt, die an der RMF entwickelt wurden.
Summary
Sports and exercise therapy is recommended in the treatment of people with schizophrenic
disorders. Numerous health effects are assumed in this regard and are highly relevant,
especially with regard to the influence of negative symptoms as well as in relation
to common physical comorbidities. However, an essential prerequisite for the effective
exploitation of these effects is that patients
attain early access to clinical exercise interventions. In sports therapy practice
with schizophrenic people, however, the regular involvement of this target group often
proves challenging. At the Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach (RMF), this problem of
insufficient use of sports therapy offers was specifically addressed and a support
program was developed that allows more space for relationship and motivation work.
This article discusses personal and external barriers to entry that may occur in people
with schizophrenic disorders as well as the solutions to facilitate access conditions
developed at the RMF.
Stichworte Sport- und Bewegungstherapie - Psychiatrie - Schizophrenie - Beziehungsarbeit - Barrierenmanagement
Key words Sports and movement therapy - psychiatry - schizophrenia - relationship work - barrier
management