Abstract
Objective The appropriate delivery mode for twins is discussed controversially in the literature. The aim of this study was to investigate delivery modes and short-term neonatal outcomes of twin pregnancies delivered in University Hospital Leipzig.
Material and Methods A total of 274 twin pregnancies (32.0 to 39.4 weeks of gestation) delivered between 2015 and 2017 were analyzed retrospectively with regard to the planned and final delivery mode as well as neonatal outcomes. The inclusion and exclusion criteria for vaginal delivery were comparable to those of the Twin Birth Study.
Results The spontaneous birth rate for births planned as vaginal deliveries was 78.5%; the rate of secondary cesarean section was 19.4%. The final total cesarean rate was 58.8%, and the rate of vaginal deliveries was 41.2%. Vertex or non-vertex position of the second twin had no significant effect on neonatal outcome or mean delivery interval between the birth of the first and second twin. Chorionicity, neonatal weight and gender had no significant impact on delivery mode. However, successful vaginal delivery was associated with higher gestational age and both fetuses in vertex position. The combined neonatal outcome for both twins was significantly worse if they were delivered by cesarean section compared to spontaneous birth. In addition, the leading twin in monochorionic/diamniotic (MC/DA) pregnancies was intubated more frequently after cesarean delivery and had significantly lower Apgar scores.
Conclusion Vaginal delivery in twin pregnancies is a practicable and safe option in specific defined conditions and when the appropriate infrastructure and clinical experience is available.
Zusammenfassung
Zielsetzung Der richtige Entbindungsmodus bei Zwillingsschwangerschaften wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie war es, die Entbindungsmodi und das kurzfristige neonatale Outcome von Zwillingsschwangerschaften, die im Universitätskrankenhaus Leipzig zwischen 2015 und 2017 entbunden wurden, zu untersuchen.
Material und Methoden Die Daten von 274 Zwillingsschwangerschaften (32,0 bis 39,4 Schwangerschaftswochen) wurden retrospektiv analysiert im Hinblick auf den geplanten und den tatsächlich durchgeführten Entbindungsmodus sowie das neonatale Outcome. Die Einschluss- und Ausschlusskriterien für eine vaginale Entbindung waren mit denen der Twin Birth Study vergleichbar.
Ergebnisse Die Rate der Spontangeburten bei den geplanten vaginalen Entbindungen war 78,5%; die Rate der sekundären Kaiserschnittsentbindungen betrug 19,4%. Die endgültige Kaiserschnittsrate für das gesamte Kollektiv betrug 58,8%, und die Rate der vaginalen Entbindungen 41,2%. Ob der 2. Zwilling sich in der Hinterhauptslage befand oder nicht, hatte keine signifikanten Auswirkungen auf das neonatale Outcome oder den durchschnttlichen Zeitabstand zwischen der Geburt des 1. und 2. Zwillings. Chorionizität, Geburtsgewicht und Geschlecht hatten keine signifikanten Auswirkungen auf den Entbindungsmodus. Aber eine erfolgreiche vaginale Entbindung war mit einem höheren Schwangerschaftsalter sowie einer Hinterhauptslage beider Feten assoziiert. Das kombinierte neonatale Outcome für beide Zwillinge war deutlich schlechter, wenn beide per Kaiserschnitt entbunden wurden, verglichen mit einer Spontangeburt. Dazu kam noch, dass der führende Zwilling bei
monochorionischen/diamniotischen (MC/DA) Schwangerschaften nach einer Kaiserschnittentbindung häufiger intubiert werden musste und deutlich niedrigere Apgar-Werte hatte.
Schlussfolgerung Unter spezifischen vordefinierten Bedingungen und bei Vorhandensein der erforderlichen Infrastruktur und medizinischen Erfahrung stellt die vaginale Entbindung eine praktikable und sichere Option bei Zwillingsschwangerschaften dar.
Key words twin gestation - vaginal delivery - neonatal outcome - delivery mode
Schlüsselwörter Zwillingsschwangerschaft - vaginale Entbindung - neonatales Outcome - Entbindungsmodus