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DOI: 10.1055/a-1192-0571
Neurologische Frührehabilitation: zwischen Intensivmedizin, Rehabilitation und Ethik
Die neurologische Frührehabilitation hat das Ziel, Patienten wieder zu einer größtmöglichen Teilhabe am bisherigen Leben zu verhelfen. Die Komplexität der Störungsbilder erfordert dabei ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Sozialarbeitern. Der Beitrag erläutert deren Aufgabenfelder und geht insbesondere auf den direkten Übergang von der Intensivstation in die Rehabilitation sowie ethische Fragen ein.
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Die neurologische Frührehabilitation hat das Ziel, Patienten wieder zu einer größtmöglichen Teilhabe am bisherigen Leben zu verhelfen.
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Sie bildet mit intensivmedizinischer Versorgung einen fließenden Übergang von der Akutbehandlung einer Erkrankung in den neurologischen Rehabilitationsprozess.
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Die Rehabilitation sollte daher möglichst früh nach Ende, falls möglich sogar bereits während der Akutbehandlung begonnen werden. Ein früherer Beginn führt zu größeren Funktionsverbesserungen.
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Die Komplexität der Störungsbilder und der Funktions- und Kompetenzstörungen in der neurologischen Frührehabilitation erfordern ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Sozialarbeitern, um die Patienten individuell behandeln zu können.
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Vor allem bei schweren Fällen müssen während der häufig sehr langen Frührehabilitationsbehandlung regelmäßig die medizinische Prognose und damit die medizinische Indikation sowie die Erfüllung des Patientenwillens hinterfragt werden.
Publication History
Article published online:
27 May 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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