Zusammenfassung
Das Zervixkarzinom ist weltweit noch immer das vierthäufigste Malignom der Frau und
hat eine hohe Mortalitätsrate. Die Prognose sowie die Therapie hängen maßgeblich von
der Tumorausdehnung bei Erstdiagnose ab. Daraus wird ersichtlich, welchen Stellenwert
das Staging des Zervixkarzinoms hat. Um ein weltweit einheitliches Vorgehen zu ermöglichen,
beruhte das Staging des Zervixkarzinoms bis 2018 auf flächendeckend verfügbaren Untersuchungen
wie der Narkoseuntersuchung, der histologischen Sicherung mittels Konisation oder
Zervixbiopsie, der systematischen pelvinen und gegebenenfalls retroperitonealen Lymphonodektomie
sowie der Zystoskopie und Proktoskopie, dem i. v.-Pyelogramm und dem Röntgen-Thorax.
Da jedoch das primäre Tumorstadium mit dem alten Staging-System häufig unterschätzt
wurde, berücksichtigt die 2018 überarbeitete FIGO-Klassifikation nun erstmals Schnittbildverfahren
zur Festlegung des initialen Tumorstadiums. Außerdem darf ein bereits festgelegtes
Tumorstadium auf Grundlage radiologischer Befunde angepasst werden. Die Magnetresonanztomografie
(MRT) ist dank ihres hervorragenden Weichgewebekontrastes die Methode der Wahl für
das lokale Tumorstaging, ebenso wie für die Evaluation des Therapieerfolgs, die Detektion
von Tumorrezidiven sowie für Nachsorgeuntersuchungen. Radiologen, die eine Becken-MRT
bei Verdacht auf Zervixkarzinom interpretieren, müssen also vertraut sein mit dem
aktuellen Staging-System nach FIGO. Denn nur so gelingt es, das Tumorstadium möglichst
exakt festzulegen und damit den Grundstein für den Therapieerfolg für die Patientinnen
zu legen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die Neuerungen der überarbeiteten FIGO-Klassifikation
darzustellen sowie den Stellenwert der MRT als Methode der Wahl für das lokale Tumorstaging
als Ergänzung zu der klinischen Untersuchung aufzuzeigen.
Kernaussagen:
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Das Zervixkarzinom ist weltweit das vierthäufigste Karzinom der Frau und hat eine
hohe Mortalitätsrate.
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Die FIGO-Klassifikation zum Staging des Zervixkarzinoms beruhte bis 2018 auf klinischen,
flächendeckend verfügbaren Untersuchungsmethoden.
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Das primäre Tumorstadium wurde mit dem alten Staging-System häufig unterschätzt.
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Seit 2018 werden Schnittbildverfahren zur Darstellung des Lokalbefundes im Staging-System
berücksichtigt.
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Die MRT ist die Methode der Wahl für das lokale Tumorstaging, die Evaluation des Therapieerfolgs
und die Detektion von Tumorrezidiven und möglichen Komplikationen.
Zitierweise
Key words
MRI - staging system - carcinoma of the cervix uteri - revised FIGO classification