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(Quelle: Kirsten Oborny/Thieme Gruppe)

Pflegekammer NRW verabschiedet

Es war ein Moment für die Geschichtsbücher professioneller Pflege in Nordrhein-Westfalen. Am 24. Juni 2020 verabschiedete der Landtag NRW mit den Stimmen der Fraktionen von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen das Gesetz zur Errichtung einer Pflegekammer NRW. SPD und AfD stimmten dagegen. Der nächste Schritt ist nun die Benennung des Errichtungsausschusses durch den Minister.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann spannte zu Beginn seiner Rede den Bogen zum 200. Geburtstag von Florence Nightingale und würdigte den Beitrag von professioneller Pflege in der Daseinsfürsorge während der Corona-Pandemie. Der Minister betonte, dass 2020 auch aus dieser Sicht ein guter Zeitpunkt dafür sei, die Pflege durch die Selbstverwaltung aufzuwerten. Vertreter von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen unterstrichen die Bedeutung des Beschlusses, mit dem die Profession Pflege zum gleichberechtigten Player unter den Heilberufen wird und Verantwortung für eigene berufliche Belange übertragen bekommt.

Kommentar

Ludger Risse
Stellv. Vorsitzender im Bundesverband Pflegemanagement

Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung ist zu Recht ein wichtiges Thema in dieser Ausgabe. 20 Jahre politische Überzeugungsarbeit pro Pflegekammer finden mit Gründung der Kammer einen erfolgreichen Abschluss dieser elementaren Etappe.

Die eigenen Berufsangelegenheiten zu regeln, ist ein wesentliches Merkmal eines professionellen Berufes. Der Landtag in Nordrhein-Westfalen hat hier den Weg für die Pflege in NRW bereitet und die Grundlage für den Weg aus der Fremdbestimmung geschaffen. Die dann wohl größte Kammer im Gesundheitswesen wird auch verstärkende Wirkung auf die Bundesebene haben. Dann dürfte es endlich damit vorbei sein, dass Pflege nur am ‚Katzentisch‘ der Entscheider im Gesundheitswesen sitzt!

Publication History

Article published online:
28 July 2020