Kinder- und Jugendmedizin 2020; 20(04): 247-252
DOI: 10.1055/a-1201-7989
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Digitale Gesundheitsangebote für Kinder

Digital health resources for children
Claudia Lampert
1   Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut
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Publication History

eingereicht 02 March 2020

akzeptiert 13 March 2020

Publication Date:
20 August 2020 (online)

ZUSAMMENFASSUNG

Durch die Digitalisierung haben sich vielfältige Möglichkeiten für die Vermittlung gesundheitsbezogener Inhalte sowie für das gesundheitliche Selbstmanagement ergeben. Unterhaltsam gestaltete Anwendungen werden als Chance gesehen, insbesondere Kinder für gesundheitsbezogene Themen zu sensibilisieren oder gesundheitsfördernde Verhaltensweisen zu unterstützen. Der Beitrag gibt einen Überblick über verschiedene digitale Angebotstypen sowie deren Potenziale und Grenzen. Bislang liegen nur sehr wenige Studien zum Angebot und zur Nutzung digitaler Gesundheitsangebote vor. Verlässliche Angaben zum Umfang und zur Qualität des Angebots fehlen ebenso wie Daten zum Stellenwert von Gesundheitsangeboten im Medienrepertoire von Kindern. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema müssen auch die Eltern einbezogen werden, da sie bei den jüngeren Nutzergruppen noch einen hohen Einfluss auf die Angebotsauswahl und Mediennutzung haben. Eltern benötigen niedrigschwellige Informations- und Orientierungsangebote, um eine informierte Auswahl treffen zu können sowie digitale Gesundheitskompetenzen, um Angebote hinsichtlich ihrer Qualität beurteilen und z. B. Gesundheitsdaten und daraus resultierende Empfehlungen richtig interpretieren und einordnen zu können.

ABSTRACT

Digitisation has opened up a wide range of opportunities for both the communication of health-related content and self-management. Entertainingly designed applications are seen as an opportunity to sensitise children in particular to health-related topics or to support health-promoting behaviour. The article gives an overview of different types of digital programs as well as their potentials and limits. So far, very few studies on the offer and use of digital health programs are available. Reliable information on the scope and quality of the programs is lacking, as is data on their relevance in children‘s media repertoire. When dealing with this topic, parents must also be involved, as they still have a major influence on the choice of offers and media use among younger user groups. Parents need low-threshold information and orientation in order to be able to make informed choices as well as digital health skills in order to assess the quality of offers and, for example, to be able to correctly interpret and classify health data and the resulting recommendations.