Allgemeinmedizin up2date 2021; 02(02): 100-105
DOI: 10.1055/a-1205-3743
SOP / Arbeitsablauf

Suizidalität – ein psychiatrischer Notfall in der Praxis

Sandra Blumenthal

Unter Suizidalität versteht man alle Gedanken, Gefühle und Handlungen, die auf eine selbst herbeigeführte Beendigung des Lebens ausgerichtet sind [1]. HausärztInnen sollten diese bei ihren PatientInnen erkennen und ansprechen, denn sie können intervenieren bzw. die Weiterbehandlung koordinieren. Doch nicht jeder Patient und nicht jede Patientin offenbart sich – und nicht immer gelingt es den Suizid zu verhindern.

Kernaussagen
  • In der Sprechstunde sollten Sie Suizidalität bei Risikokonstellationen und Bauchgefühl immer ansprechen.

  • Männer sind in der Gruppe der SuizidentInnen mit 76 % deutlich überrepräsentiert.

  • Depressive Störungen erfordern besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Entwicklung von Suizidgedanken.

  • Beziehungs- und Gesprächsangebote sowie ein stufengerechtes und individuell-angepasstes Angebot sind wichtige Schritte um Suizide zu verhindern.

  • Suizide sollte man in der Praxis, im Team und auch im Qualitätszirkel nachbesprechen und ggf. aufarbeiten.



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Article published online:
14 May 2021

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