Alkoholkonsum ist mitverantwortlich für eine Vielzahl von
Erkrankungen und Todesfällen. Die sozioökonomische
Ungleichheit bei der alkoholbedingten Sterblichkeit ist zwar gut
dokumentiert, jedoch ist die Lebenserwartung grundsätzlich von
soziökonomischen Kriterien wie Bildung, Einkommen und beruflicher
Stellung abhängig. Als „alcohol harm paradox“
bezeichnet man die Beobachtung, dass Menschen mit einem niedrigen
sozioökonomischen Status unter mehr alkoholbedingten Problemen
leiden als Menschen mit einen höheren sozioökonomischen
Status, aber weniger oder gleich viel Alkohol konsumieren. Eine
mögliche Erklärung ist, dass andere verhaltensbedingte
Risikofaktoren wie Rauchen oder ungesunde Ernährung mit dem
Alkoholkonsum interagieren. Die Autoren des vorliegenden Reviews
konzentrieren sich auf unterschiedliche Konsummuster in verschiedenen
sozioökonomischen Gruppen.